Erster und zweiter Angriffstag. 401 korps sowie des XXXVIII. Reservekorps hatten die französische II. (Stel¬ lung in breiter Front durchstoßen, die beiden erstgenannten dabei bis zu neun Kilometern Raum gewonnen. Bisher waren 5000 Gefangene ein¬ gebracht, auch eine größere Zahl von Geschützen erbeutet. Ohne daß vom Armee-Oberkommando weitere Befehle gegeben wur¬ den, war der Durchstoß nach Süden am 10. Juni fortzusetzen; der linke Flügel sollte sich den Übergang über die Oise erkämpfen. Es hätte nahe- gelegen, gleichzeitig etwa aus dem Räume der 211. Infanterie-Division der Gruppe Franyois (7. Armee) nach Westen anzugreifen und den Feind im Walde von Carlepont damit in die Zange zu nehmen. Dazu aber fehlten der Gruppe Fran?ois die Kräfte, nachdem sie einen Großteil ihrer Artillerie für den Gneisenau-Angriff und weitere Kräfte nach Süden für das von der 7.Armee inzwischen auf den 11. Juni angesetzte Unternehmen „Hammerschlag" *)abgegeben hatte. Am 10. Juni um 4° morgens nahmen die Korps der Gneisenau-Front io.g»«i. den Angriff wieder aus. Das Wetter war kühl und diesig. Das einheitliche Vorgehen der nach und nach durch starke Teile der 5.Reserve-Division verstärkten 222. Infanterie-Division des IX. Armee- korps sowie der 30. Infanterie- und 3. Reserve-Division des XVII. Ar- meekorps, die Tricot nehmen sollten, führte zu erbitterten und Wechsel- vollen Kämpfen und Gegenstößen. Courcelles wurde erobert und ging wieder verloren. Insgesamt wurden aber in der Richtung auf Tricot gegen die hier neu auftretende französische 11. Division bis zum Abend nur unwesentliche Fortschritte erzielt. Dagegen konnte Mery zur Hälfte genommen werden. Weiter östlich drang die 19. Infanterie-Division bis über Belloy, die 227. mit vordersten Teilen bis an den Nordhang des Aronde-Tales bei Gournay vor. Roch weiter nach Osten, bis nördlich der Loges-Ferme, schloß die 4ö. Reserve-Division an. Zur Durchführung des ihr ursprünglich erteilten Auftrages hatte sich keine Möglichkeit ergeben. Am rechten Flügel des VIII. Armeekorps kam die 4. Garde-Division kämpfend nachmittags bis vor Antheuil, das sie aber angesichts feindlicher Gegenangriffe nicht mehr zu nehmen vermochte. Die Iäger-Division und 3. bayerische Infanterie-Division überschritten nach lebhaften Kämpfen erst nachmittags den Matz-Bach und kamen bis Märest und vor Chevin- court. Beim XXXVIII. Reservekorps, das wie tagszuvor durch Fern- kampfartillerie der 7. Armee unterstützt wurde, machte der Angriff im Ge- i) S. 384. Weltkrieg. XIV. Band.