400 Die Schlacht bei Noyon (Gneisenau-Angriff). s.goni. court und erreichte bis zum Abend den Waldrand an der Straße Clin- court—Ecouvillon. Hier war Anschluß an die 11. Infanterie-Division des XXXVIII. Re¬ servekorps (General Hosmann), die ebenfalls schwieriges Wald- und Berggelände zu überwinden gehabt hatte. Am Divette-Grund, in dem die Schwaden des deutschen Gasschießens liegengeblieben waren, war die Verbindung zur Feuerwalze abgerissen, und erst nach neuer Artillerie¬ vorbereitung wurden die französische I. Stellung und Thiescourt genom- inen. Es folgten hartnäckige Kämpfe um die Höhen 153 (Kapellenberg) und, unterstützt durch ein Regiment der inzwischen vom Armee-Oberkom¬ mando hier eingesetzten 204. Infanterie-Division, um den Loermont. Beide Höhen wurden abends erstürmt. Auch die 202. Infanterie-Division hatte in zähen Kämpfen nur langsam Raum gewonnen und lag nach Ein¬ nahme von Cannectancourt abends im Kampf nördlich der Attsche-Ferme (Höhe 183). Die 9. bayerische Reserve-Division, bei der die Bataillonsstärken besonders niedrig waren, hatte, unterstützt durch Fernfeuer der 7. Armee *), die ihr zugewiesenen nahen Ziele Dive und den Mt. Renaud genommen. Das Armee-Oberkommando war über den Gang des Kampfes im großen dauernd gut unterrichtet. Auf die Nachricht vom Anmarsch feind¬ licher Verstärkungen aus südlicher Richtung hatte General von Hutier bereits um II15 mittags die 4S. Reserve-Division zur Verfügung des VIII. Armeekorps auf Ricquebourg in Marsch gesetzt; sie sollte, mit linkem Flügel etwa über Antheuil vorgehend, Flanke und Rücken des vor dem Korps stehenden Feindes angreifen und damit die Entscheidung aus dem linken Armeeflügel bringen; dadurch würde auch der das XXXVIII. Re¬ servekorps angreifende Feinds abgeschnitten. Um 5 20 nachmittags schob der Oberbefehlshaber dann die 30. Infanterie-Division zwischen IX. und XVII. Armeekorps ein und unterstellte sie letzterem mit der Weisung: Es sei von allergrößter Bedeutung, daß noch heute die Höhenstellung Mery—Belloy—Loges-Ferme genommen werde. Beide Maßnahmen wirkten sich aber erst am folgenden Tage aus. b) Fortsetzung und Abschluß des Angriffs, 10. bis 14. Juni. Mit dem Ergebnis des ersten Kampftages konnte man einigermaßen zufrieden sein. Das VIII. und die anschließenden Flügel des XVII. Armee- *) Vgl. S. 382f. 2) So der Wortlaut des Befehls. Aber einen Angriff des Feindes gegen das XXXVIII. R. K. hat sich aber nichts ermitteln lassen. Von wem der Gedanke des praktisch wohl unausführbaren Befehls ausgegangen ist, hat sich nicht feststellen lassen.