284 Schlacht bei Armentiöres und Eroberung des Kemmel. über 1001)-, fühlbar. Dazu kam, daß viele Kämpfer den in allen Orten reichlich vorgefundenen Weinvorräten nur zu leicht zum Opfer fielen. Beim Gegner aber war die Wirkung der Anfangsüberraschung in sechs Angriffstagen allmählich geschwunden; er hatte Reserven heranbringen und den Widerstand neu aufbauen können. l-.Ap.». Mer das bisher Erreichte lieh General Ludendorfs allen Heeres¬ gruppen und Armee-Oberkommandos mitteilen: „Der Einbruch beiderseits Armentisres hat zu einem neuen großen taktischen Erfolg geführt. Der Widerstand, der am 14. und 15. April namentlich in englischen Maschinen- gewehrnestern angetroffen wurde, ist so stark geworden, daß wesentliche Erfolge erst nach besserer Munitionierung der Artillerie erreicht werden können. Sie wird in zwei bis drei Tagen bewirkt sein. Die Angriffe der 4. und S.Armee werden dann fortgesetzt". Die 4. Armee beließ es für den linken Flügel bei dem bisherigen Auftrags; für den rechten hatte sie zu melden, wann der Angriff „Tannen- berg" aus dem Houthulster Wald auf Bixschote—Poperinghe^) einsetzen könne. Die ö.Armee nahm für den 17.April einen Teilangriff des III. baye- rischen und XIX. Armeekorps gegen die Höhen nördlich von Bailleul— Strazeele in Aussicht, für den 18. Angriffe des IX. Reservekorps gegen und über den Kanal sowie des IV. Armeekorps gegen Festubert—Givenchy. Unterdessen hatte am 15. April morgens die 49. Reserve-Division (XVIII.Reservekorps) der 4. Armee Wulverghem genommen, das X. Re- servekorps sich dem Vorgehen angeschlossen. Bis zum Abend war die ganze Front zwischen Wytschaete und Bailleul bis zu zwei Kilometern vorgekom- men, denn der Gegner hatte seine Hauptwiderstandslinie zurückverlegt; seine Artillerie wirkte vom Kemmel und von Dranoutre her. Auch bei der 5. Armee waren einzelne Stellungsverbesserungen erreicht. Das Armee- Oberkommando wurde von Tournai nach Lille vorverlegt. Räch den Erfolgen des Tages befahl die 4. Armee dem XVIII. Re- servekorps, am 16. Wytschaete zu nehmen. X. und Garde-Reservekorps sollten ihre Artillerie näher an die Höhen heranschieben und mit der In- fanterie „je nach der Entwicklung der Lage" weiter vordrücken. Der all- gemeine Angriff wurde im Verein mit der ö. Armee frühestens für den 17. April in Aussicht genommen, da man auch weiter mit sehr zähem englischem Widerstand rechnete. J) Der Ausfall an Offizieren betrug bis zum 22. April bei 8. I. D. ISS, 43. R.D. 133, 44.91.©. 117, 18. R. D. 95, 8. bayer. R. D. 85 (Meldungen des Obst, von Lenz in Vor- tragsnotizen des Gen. von Kühl). 2) S. 282. 3) S. 276 und 279.