60 Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. Kräfte stoßen und den Engländern durch Inbesitznahme des Küstengebietes 2s.v«,.mb°. Dünkirchen und durch Bedrohung von Calais einen schweren Schlag versetzen können. Der Durchbruch werde aber nur dann gelingen — und das war neu — wenn die Masse der feindlichen Reserven durch zeitlich vorangehende Maßnahmen und Unternehmungen anderweitig gebunden sei. Hierfür komme die Ypern-Front, weil der geplanten Einbruchsstelle zu nahe, weniger in Frage als die Gegend von Cambrai, wo die Engländer, falls sich die Lage nicht wesentlich ändere, mit deutschem Angriff rechnen würden. Der Heeresgruppe schwebte dabei freilich als Mittel zur Bindung der feindlichen Reserven an dieser Stelle nicht ein tatsächlich durchgeführter Angriff, sondern nur eine „große Demonstration" vor. Dazu sollten im März die Vorbereitungen für eine große Offensive bei Cambrai so weit getroffen werden, daß sie dem Engländer wahrscheinlich erscheine: „Kräfte und Reserven sind tatsächlich in solchem Umfang bereitzustellen, als es mit der späteren Durchführung des Angriffs bei Armentieres vereinbar ist". Abgesehen von dieser Täuschungsmaßnahme sollten von Anfang März an im Vpern-Bogen, nördlich von Lens und bei St. Quentin mit etwa zwei bis vier Divisionen und starker Artillerie größere Teilangriffe geführt werden, um sich die Initiative zu wahren, Angriffen des Gegners zuvor- zukommen und seine Reserven abzulenken. In den nächsten Tagen ergänzte und erweiterte die Heeresgruppe diese Vorschläge. Um die Wirkung der Georg-Offensive zu erhöhen, hielt sie einen zeitlich in Einklang mit ihr stehenden Teilangriff vom Houthoulster Wald her gegen den Vpern-Bogen für zweckmäßig. Für den Fall, daß die Georg-Offensive wider Erwarten nicht zum Erfolg führe und daher angehalten werden müsse, empfahl sie, „sofort umzudisponieren", um an anderer Stelle die Überraschung aufs neue zu versuchen: „Der Gegner ist gegen eine solche Operation sicher im Rachzug. Nutzen wir dies aus, so besteht alle Aussicht auf einen Erfolg an anderer Stelle". Der Heeres- gruppe schien dann schnelle Kräfteverschiebung nach der Bpern-Front empfehlenswert, mehr noch eine solche mit Bahn und Fußmarsch nach der Front bei Cambrai zur überraschenden Durchführung der Michael-Offensive. Beide Fälle seien vorzubereiten. Die Michael- Offensive käme weiter auch noch für den Fall in Betracht, daß die Georg- Offensive einen besonders günstigen Verlaus nehme und es sich darum handle, diesen Erfolg dahin auszunutzen, „die ganze feindliche Front nördlich der Somme ins Wanken zu bringen". Angesichts der englischen Kräfteverschiebung von der Flandern- an die Somme-Front war unterdessen auf dem linken Flügel des übergroßen Frontabschnitts der 2. Armee eine besondere Armeegruppe Etreux (bis¬