74 Die erste Schlacht. Kräfte, auch der zum Feuergefecht abgesessenen Kavallerie, die Regel war. So konnten die Stellungen unserer Truppen überall leicht umgangen werden. Von ausschlaggebender Bedeutung war aber aucH^ daß, gleichfalls aus der Friedensschulung herrührend, selbst die kleinsten Détachements und Gruppen, wenn sie auch noch so isoliert waren, bis zur Entscheidung kämpfen sollten, wie z. B. die i. KD. bei Buczacz, die 38. HID. bei Monasterzyska. Mit diesen Gefechten war der Detachementkrieg, ausgenommen in einem Winkel der Bukowina, zu Ende. Fiarte Erfahrungen haben uns gelehrt, daß man mit schmalen Fronten einem breiteren Feinde gegenüber nicht standhalten kann, wenn keine Reserven zur Verfügung stehen. Überall hat der Krieg gezeigt, daß Umfassungen sehr leicht zur Zertrümmerung der Truppen führen. Deshalb muß man 'auch vermeiden, umfaßt zu werden, und wenn man umfaßt wird, so bleibt nichts übrig, als zu schauen, daß man davonkommt. Versammlung und Kämpfe der 2. Armee. 26. Aug. Die Ereignisse waren von Ost herangebraust, bevor die 2. Armee noch irgendwelche nennenswerte Kräfte auf dem Kriegsschauplatze versammelt hatte. Die 40. LstBrig. war in den Brückenkopf Nizniów ge¬ stellt worden. Das Eintreffen der 20. HID. und der 12. MBrig. verzögerte sich, am 2 6. abends waren erst einige Baone. zur Stelle. Aber in unaus¬ gesetzt sich folgenden Transporten sollte nun auch das VII. Korps (17. und 34. ID.) bei Ghodorow und Stryj eintreffen. Es hing alles davon ab, diese Kräfte zusammenzubringen und verwendungsbereit zu stellen. Der von der 3. Armee am 16. Aug. aus der Linie Gologóry—Dunajów begonnene Angriff war von starken Hoffnungen begleitet. Man erwartete, daß sich ein Erfolg bei der 3. Armee bis an den Dnjestr geltend machen und die Vorrückung des Feindes über den Koropiecbach zum Stehen bringen würde. So konnte man hoffen, daß die 2. Armee Zeit haben würde, ihre Truppen rechtzeitig zu versammeln. Vorläufig erhielt sie den Auftrag (Op.-Nr. Ii72; C. IV., S. 532), „mit vereinter Kraft den Vorstoß des Feindes gegen den Dnjestr abzuweisen". Dementsprechend bestimmte das 2. AK. folgende Bereitstellung: 38. HID. und 40. LstBrig. Nizniów, 12. MBrig. Halicz, 20. HID. Martynów Str., VII. Korps Zurawno— Zydaczów, 103. (Kolozsvárer) LstBrig. Stanislau. Die 43. LID. sollte über Horodenka herangezogen werden. 27. Aug. Der Kampf der 3. Armee hatte nicht die erwarteten Fort¬ schritte gemacht. Der an den Koropiecbach herangerückte Feind schien nicht gegen die 2. Armee vorzugehen, sondern eher in nordwestlicher Richtung, also gegen die Südflanke der 3. Armee. Deshalb gab nun das AOK. bald nach Mittag den Befehl, daß die 2. Armee alles aufzubieten habe, den südlich Brzezany stehenden Feind abzuhalten und zurückzuschlagen, vor allem aber ein Eingreifen gegen die Südflanke der 3. Armee zu verhindern