Die Entwicklung der Operationen beim AOK. und j. AK. 35 Aber diese Auffassung war dem 3. AK. nicht übermittelt worden. Dieses hatte selbst nur wenig Nachrichten, aus dem wichtigsten Räume Zloczów— Tarnopol, in welchen die 3. Armee vorstoßen sollte, überhaupt keine. Bei dieser geringfügigen Orientierung schöpfte das 3. AK. begreiflicherweise die Beurteilung der Lage hauptsächlich aus dem Wortlaute der AOK.-Befehle. Von einer auch nur halbwegs zusammenhängenden Front des Feindes war darin nichts enthalten. Das 3. AK. sah daher nur getrennte feindliche Grup¬ pen und sah diese konzentrisch näherkommen. Es sah ferner auch, daß die 3. Armee weder von rechts noch von links auf irgendeine Unterstützung zu rechnen hatte, und so wurde der Gedanke, endlich loszuschlagen, beim 3. AK. immer drängender. Den unzweifelhaften Befehl für den bevorstehenden An¬ griff hatte das 3. AK. ohnehin schon in Händen. Nur um den Zeitpunkt handelte es sich noch: ob der Vormarsch aus der Linie Gliniany—Firlejów noch am 25. nm. oder erst am 16. früh beginnen sollte. Dem 3. AK. wurde auf seine eindringliche Vorstellung freie Verfügung gegeben. Daraufhin erteilte es sofort den Vormarschbefehl, wonach die Korps III und XII noch am 25. den Olszanicabach und die westliche Zlota Lipa im Abschnitte Bortków—Gologory—Dunajów zu erreichen hatten (Op.-Nr. 209; Pf., S. 38). Die Vorrückung aus dieser Linie am 26. früh führte dann zur Schlacht. Bevor diese jedoch dargestellt wird, ist es nötig, ihre Entwicklung auch noch von einem anderen Gesichtspunkte aus zu verfolgen, nämlich von Seite der Korps, die in den Kampf zogen. Durch den Apparat zahlreicher Kommandostellen gehen die Forderun¬ gen der Führung bis zu den Truppen, wo sie zur Tat umgesetzt werden müssen. Dies geschieht glatt und reibungslos, wenn auf die ausführenden Kräfte ausreichend Rücksicht genommen ist, knarrend und holprig, wenn die Leistungsfähigkeit überspannt wurde. Sofort melden sich die Widerstände, die aus den seelischen und physischen Elementen des Krieges herrühren, und können sich bis zur Unausführbarkeit der Befehle, zum inneren Zusammen¬ bruche der Truppen steigern. Sobald Schwierigkeiten eintreten, ist es Auf¬ gabe der verschiedenen Führerstellen, einen Ausgleich zwischen dem Gefor¬ derten und dem Erreichbaren herbeizuführen. Dies ist nicht immer leicht. Zweifellos erfordert der Krieg gedankliche Entwürfe und Ausführung in gleicher Weise. Doch wo es gilt, Befehle durchzuführen, hat der Krieg stets ein anderes Gesicht als dort, wo er sich in rein geistiger Sphäre bewegt. Sein Ausdruck wird härter, wenn mit Schweiß und Blut dem Schicksal abge¬ rungen werden muß, was abzuringen geht. Die Anmärsche der Korps. III. Korps. Am 19. Aug. abends waren die 6. und 28. ID. im Räume bei Stryj ver¬ sammelt, die 22. LID. noch im Anrollen. 3"'