22 Kriegsvorbereitungen und erste Kämpfe. divisionen in einer ständigen Jagd auf den Feind befanden und damit doch von der wichtigeren Aufklärungstätigkeit abgezogen wurden. Trotzdem war das Ergebnis ihrer Aufklärung recht weitreichend, es kann aber hier nur in großen Umrissen festgehalten werden. Die 2. KD. hatte bei Wladimir Wolynskij eine feindliche Infanterie¬ division festgestellt, östlich davon die 7. r. KD. Westlich, in der Gegend von Zamosc, waren zwei russische Kavalleriedivisionen gemeldet, von denen eine die Unternehmung gegen Kamionka Strumilowa ausgeführt hatte. Die 24. HKBrig. hatte die Gegend beinahe bis Luck vom Feinde frei gefunden, am 21. hatten sich feindliche Kolonnen gezeigt. Die 4. KD. hatte die 11. r. KD. gegenüber, außerdem hatte sie vorwärts Dubno und bei Kremieniec in nahezu geschlossener Linie stärkere Kräfte festgestellt. Die 8. KD. hatte im Räume Nowo Aleksiniec—Wyszgorodok die 9. und 10., bei Podwoloczyska die 12. r. KD. gegenüber. Dahinter waren große Versammlungen bei Proskurow gemeldet. Die 5. HKD. hatte gleichfalls die Anwesenheit starker Kräfte im Räume Proskurow—Felsztyn und an der Linie Kuzmin—Gorodok—Kupin fest¬ gestellt. Ob die in und vorwärts der Linie Dubno—Proskurow gemeldeten Kräfte stärker waren als die dort schon im Frieden befindlichen Korps XI und XII, war seitens der Kavallerie nicht zu ermitteln. Weiter südlich hatte die 1. KD. keinen Feind angetroffen. Aber immer wieder hatte sie Aussagen über große Transporte via 2merinka und Winnica gemeldet, ebenso große Versammlungen, angeblich einer ganzen Armee bei Proskurow und andere, kleinere Versammlungen südlich des Dnjestr. Schließlich war am 19., als die Division umkehrte, eines ihrer Détachements bei Dunajewcy auf Feind gestoßen, und es waren Gerüchte entstanden, daß aus nordöstlicher Richtung zwei Korps im Anmärsche seien. Es hatte sich hier allerdings nur um unkontrollierbare Nachrichten gehandelt. Immerhin hatten sich diese aber öfter wiederholt, und wie man jetzt nachträglich sieht, wären sie wohl wert gewesen, verzeichnet zu werden. Anfangslage und Grenzkrieg auf russischer Seite. Gegenüber unserem Territorialbereiche Lemberg standen im Frieden die russischen Korps XIX (Cholm-Wladimir Wolynskij), XI (Rowno), XII (Win¬ nica). Die Grenze war im Frieden durch Grenzwachbrigaden für den Verkehr nahezu vollständig abgesperrt. Die Alarmierung der Grenzkorps erfolgte bereits am 25. Juli, also schon eine Woche vor unserem Grenzalarm, und es wurden schon von diesem Zeit¬ punkt an eine Anzahl Kavalleriedivisionen aus rückwärtigen Korpsbereichen in den Grenzraum verlegt. Die Teilmobilisierung von 13 Korps gegen Österreich-Ungarn wurde mit 30. Juli früh, die allgemeine Mobilisierung mit 31. Juli früh angeordnet und