fchlof?. Von einer eigentlichen Invaflon blieb der Budweifer Kreis verfchont. Aber Truppen und Trans¬ porte und fliehende Bezirksvorfteher und Gendarmen fah auch Friedberg. Der große Brand. Der eigentliche Unglückstag für Friedberg war der 7. Oktober 1866 (Rofenkranzfeft), da um 3 Uhr nachmittag in der Scheuer, wahrfcheinlich des Cajetan Löffler, Feuer ausbrach, welches bei der mehr als 14tägigen Dürre, bei der Ratlosigkeit der Löfchorgane, bei der jämmerlichen Be- fchaftenheit der Feuerfpritje, die nicht einmal auf das Dachl oberhalb der Kirchentüre reichte, bei dem jchlechten Bau- zuftande vieler Gebäude, befonders in der „Prölln-Ga|]e", hinter der Kirche und in der Friedau fo rapid um (ich griff, da(? bis 4 Uhr die weltliche Seite des Marktes, die „Prölln- Gaffe", der halbe Turmberg bis zum „Greipl-Stöckl", die ganze linke Seite in der Friedau, die Häufer hinter der Kirche, die Kirche, der Turm, die Glocken, der Pfarrhof (vom „Grillfchneiderhäufel" Nr. 28 ganz zulegt angefteckt) niederbrannten. Nur mit knapper Not erwehrte man das Innere der Kirdie, indem durch das vorfpringende Haus des Ignaz Pernfteiner (Nr. 30) die fogenannte „blaue Kirchen¬ tür" und alle Fenfter diefer Seite und infolgedeffen der Marienaltar Feuer fing, die hohen Fenfter hinter dem Hoch¬ altar total ausbrannten, das fallende Turmkreuz ein Loch in das Presbyterium-Gewölbe fchlug, durch die Lüchen des Gewölbes Feuerbrände Tuch und Treppe des Hochaltars vielfadi verbrannten und von der Turmftiege aus die An- fteckung in einem fort drohte. Ebenfo konnte nur mit der größten Anftrengung und Hilfeleiftung der Hohenfurther Feuerfpritje das totale Ausbrennen des Pfarrhofes verhindert werden. Niedergebrannt find das hölzerne Dach der Kirche und des Turmes, drei größere Glocken und das Wandelglöckchen (das Sterbeglöckchen ftand unverfehrtaufderMauerbrüftung 38