Graben des Steinbergbaches, und Einschwemmungen von Tag aus bis in solche Tiefe sind bei starken Frühjahrshoch¬ wässern auch ohne die Annahme von katastrophalen Vor¬ gängen im ganzen Revier immerhin denkbar44). Etwas anderes ist es schon, wenn solche Einstürze und Einschwemmungen auf mindestens —140 m hinabreichen, wTie es im Appoldwerk der Fall ist. Sicher ist, daß in Betrieb befindliche Baue der Zerstörung weniger ausgesetzt waren, als aufgelassene, in denen die alten Verzimmerungen durch Feuchtigkeit und andere Einflüsse ihren Halt verloren und einstürzten. Das kann langsam oder auch plötzlich und durch Tagwässer geschehen sein. Erst weit genauere Unter¬ suchungen, als sie bis heute vorliegen, können uns zu einem abschließenden Urteil verhelfen. Verhältnis der Bergbau- zu den Gräber¬ funden. So einleuchtend die zeitliche und sachliche Zugehörig¬ keit der alten Bergbauspuren zu der durch das Gräberfeld bezeugten prähistorischen Besiedlung von vorneherein ist, so bleibt doch noch eine Schwierigkeit, die schon oft er¬ örtert worden ist. Kyrie [L24; L28], dem wir überhaupt viele wertvolle Aufschlüsse über den prähistorischen Bergbau auf Metall und Salz im Lande Salzburg verdanken, hat als Erster dar¬ auf hingewiesen, daß die Salzgruben unserer Ostalpen und die zugehörigen Friedhöfe (Dürrnberg, Hallstatt) sich zeit¬ lich nicht vollkommen entsprechen. Während das Hallstätter Gräberfeld so ziemlich wäh¬ rend des ganzen nach ihm benannten Zeitraumes belegt wurde45), gehören die Funde im Berg nur dem älteren Ab¬ schnitt der Hallstattzeit an, zeigen aber noch viel Bronze¬ zeitliches. Insbesondere zeigen die Holzstiele der Bronze¬ beile46), daß sie für Beile mit nicht nur oberständigen, son¬ dern auch mittelständigen Schaftlappen bestimmt waren. Es ergibt sich also die merkwürdige Tatsache, daß der Friedhof, der doch zweifellos durch den Salzbau bedingt ist, sich mit den Funden unter Tag nur teilweise deckt. Nicht einmal die ganze Brandgräberstufe findet im Berg ihre Ent¬ sprechung: der größere Abschnitt der Hallstattzeit (man 44) Es hat sich gezeigt, daß zum mindesten die von Unger [L 2] und Stapf [LIO] bekanntgemachten Erdbeerenblätter, Kleeblätter u. a., die von der Bergoberfläche eingeschwemmt worden sind, der Frühlings¬ zeit entstammen. 45) Höchstens die ersten Anfänge sind unzulänglich vertreten. 46) Vgl. oben S. 15. — Andree [L 30] datiert die Funde im Berg von 1400 v. Chr. bis zur Früh-Hallstattzeit (ca. 900 v. Chr.). 32