10. Komp, des Kaiserschützenrgts. Nr. I dem Baon als Reserve zur Verfügung gestellt, brauchte aber nicht mehr eingesetzt zu werden. Beim I. Baon im Mittelabschnitt, Kmdt. Mjr. Höger, setzte der Gegner im gleichen Zeitpunkt wie beim III. Baon zum Infanterieangriffe an, kam aber, dank dem rechtzeitigen Eingreifen aller Kmdten. und der unerschütterlichen Hal¬ tung der Grabenbesatzung, nur an einzelnen Stellen etwas über seine eigenen Drahthindernisse vor. Viele Tote zurücklassend, flutete der Gegner in seine Stellung zurück. Nur am linken Flügel des I. Baons und der 1. Komp. (Oblt. Riedl) drang er um 16 Uhr in den Schützengraben ein. Oblt. Riedl befahl dem linken Flügelzug, mit einem Schwarm links einzubiegen und mit einer Handgranatenpatrouille den eingedrungenen Gegner im Graben der Sektion 58 anzugreifen und zurückzutreiben, bezw. aufzuhalten. Der Reservezug, Lt. B a h y- rycz, hatte zum Gegenstoß am rechten Flügel der Sektion 59 anzusetzen, den Feind zu fassen und zu werfen. Die Ausführung dieser Befehle überwachte und leitete Oblt. Riedl. Die Handgranatenpatrouille trieb den Gegner, der schon gegen den linken Flügel der Sektion 58 im Vordringen war, zurück, stieß am rechten Flügel der Sektion 59 auf eine Kaverne und nahm dort mehrere, schon eingenistete Italiener gefangen. Die Abt. des Lt. Bahyrycz ging in breiter Front im schneidigen Zuge gegen den Kampfgraben der Sektion 59 vor. Der Kmdt., der seinen Leuten ein glänzendes Beispiel von Tapferkeit gab, wurde tödlich verwundet. Kad.Asp. H u r n a u s übernahm nun das Kmdo. und stürmte siegesgewiß mit Hurrarufen den Graben. Da der Gegner im nördl. anschlie¬ ßenden Teil über unsere Frontlinie vorgedrungen war, riegelte der Reservezug in der erreichten Situation die Stellung ab. Daß der Gegner seine bei Sek¬ tion 59 eingedrungenen Kräfte nicht rechtzeitig verstärken konnte, ist ein Ver¬ dienst des Lt. Winter, der die Absicht des Feindes, starke Kräfte durch die von Südost gegen die Sektion 59 führende, maskierte Sappe heranzubringen, erkannte und den Ausgang der Sappe mit Handgranaten und Inf.-Feuer ab¬ sperrte. Stbsfldw. R e s ch wirkte hiebei erfolgreich mit, indem er das Feuer seines linken MG. auf diese kritische Stelle richtete. So blieb auch der Mittel¬ abschnitt fast ausnahmslos in den Händen der mit unerschütterlichem Mute kämpfenden Verteidiger. Das II. im Nordabschnitt stehende Baon, Kmdt. Msr. Baron Wordener, war infolge der erhöhten und teilweise vorgeschobenen Stellung und der in diesem Raume am 8. Juni erfolgten Sprengung besonders gefährdet. Mit ungewöhnlicher Heftigkeit wirkte das feindl. Minen- und Art.-Trommel- feuer auf dieses Baon und auf das Mittelbaon. Um 15 Uhr ging auch vor dem Nordbaon die fdl. Infanterie zum allgemeinen Angriff über; doch wurde er bei der 6. Komp., Oblt. K o l d a, und 7. Komp., Oblt. G u s e ck, wo der Feind im Raume des Sprengtrichters achtmal anrannte, dank der hervorragend tapferen Haltung aller Kämpfer, abgeschlagen. Der Gegner flutete zurück und erlitt 105