zum Stollenbau beim Fde. Die Vermutung lag nahe, daß er unsere Stellung zu unterminieren und zu sprengen beabsichtige. Zur Abwehr wurden in schmalen vorgetriebenen Stollengängen Abhorchposten eingerichtet. Gegen den Abend des 9. August erscholl aus den ital. Gräben, wohl um die eigene Stimmung zu heben, ein riesiger Lärm. Laute Eviva-Rufe drangen als Freudensäußerung der Italiener über ihre Erfolge am Görzer Brückenkopf zu uns. Ein heftiger Feuerüberfall folgte. Ebenso geräuschvoll begingen sie am nächsten Tage die Feier des Falles von Görz. Im eigenen Abschnitt war die Gefechtstätigkeit in den letzten Wochen zum regelrechten Grabenkrieg herab¬ gesunken. Bis zum 10. August hatte in rastloser Arbeit die Grabentiefe durchwegs 1.6 Meter erreicht, die Brustwehr war durch drei Reihen Sandsäcke geschützt, ein vielreihiges Hindernis lag vor der Front. 27 Kavernen für je 12 Mann waren fertig, 40 im Bau. 1.5 Meter tief unter der Erde, mit Erd- und Stein¬ schichten überdeckt, waren für Besatzung und Reserve Unterstände hergestellt. Der Abschnitt des Korps war zur einfacheren Bezeichnung in Kompsektionen eingeteilt, von denen das Rgt. die Sektionen 43 bis 50 zu verteidigen hatte. Am 11. August übernahm Mjr. H ö g e r des I.R. 13 das I. Baonskmdo., am 13. August Hptm. Ravter das II. Baon, Hptm. Andres bekam die 12., Oblt. P r a t s ch e r die 9. Komp. Endlich war es auch gelungen, den hygienischen Bedürfnissen der Truppe Rechnung zu tragen. Rach 15 Wochen konnte vom 11. August an täglich eine Komp, der Brig.-Res. nach Ghertele zum Baden und Entlausen marschieren. Unter anderen hatten sich bei den Kämpfen besonders ausgezeichnet Fhr. Maier, Fldw. Egger, Krenold und Schachner, Zgsf. Arlitfch, Rumpf und Schreiner, Pion.-Korpl. Zach, Gest. G u n e k, Josef Maier, Prettschuh und SekoIl sowie Inst. Binder und Sobotka. Das Rgt. hatte in den Kampftagen am Interrotto den Verlust von 2 Offz. und 48 Mann zu beklagen, 9 Ossz. und 268 Mann hatten blutend das Kampf¬ feld verlassen, 1 Offz. und 54 Mann blieben vermißt. Im innigen Zusammenwirken schufen Feldkurat Steiner, Oblt. Lösch- nig, Oblt. Wurtinger und hilfsbereite Hände der im Reserveverhältnis stehenden Leute einen schmucken Friedhof am Interrotto. An einer sonnigen Waldlichtung, geschmückt und geziert, gepflegt und betreut durch die Liebe der Kameraden, liegen die treuen unvergeßlichen Helden des Regimentes. Oblt. L ö s ch n i g, der sich, unbeschadet seines Dienstes, in aufopfernder Weise der Labung und Bergung der Verwundeten und der Errichtung der Heldengräber angenommen hatte, wurde vom Regimente für das Ofsz.-Ehrenkreuz II. Kl. vom Roten Kreuz mit der K.D. eingegeben. 6 81