- — abfahrend, dazu aus den Geschützkavernen La Bochetta flankierend beschossen^ schob sich das Baon pfadlos im mühsamen Schritt vorwärts. Unter unsäglichen Mühen und Strapazen langte die Tete um 18 Uhr 30 bei Kote 2131 an. Hier übernahm Obstl. Schneweiß das Gruppenkmdo. und begab sich so¬ gleich mit Mjr. Myslivec zur persönlichen Orientierung auf die Kempel- Höhe, Kote 2303. Teile des I. L.I.R. 26 und des Alpinedetachements hatten bereits im 2 bis 3 Meter tiefen Schnee die Höhenlinie von Kote 2136 bis Kote 2310 besetzt. Keine Gefahr achtend, stießen diese Abt. noch vor Einbruch der Nacht vorwärts und entrissen dem ital. Mil.-Baon 82 im erbitterten Ringen die tiefer gelegene Finanzwachkaserne Casara Trentin. Die vor ihnen liegende rissige Schnee- und Steinwüste, von Steilabstürzen und tiefen Trichtern durch¬ setzt, schloß aber mindestens während der Nacht jede weitere Vorbewegung vollkommen aus. Von Casara Lariee mühte sich unterdessen unter der Leitung des Oblt, L ö s ch n i g eine Telephonpatr., mit Rüstung und Material schwer beladen, die Verbindung mit der Kampfgruppe herzustellen. Nur dem eisernen, keine Gefahr scheuenden und jedes Hindernis zäh überwindenden Willen Oblt. L ö s ch n i g s war es zu danken, daß diese an sich durch das unwirtliche Terrain schwierige, durch Eis, Schnee, Klüfte und Fdfeuer gefahrvolle, durch die herrschende Finster¬ nis, durch Sturm und Kälte übermenschlich anstrengende Leistung vollbracht wer¬ den konnte. Um 24 Uhr war die Verbindung hergestellt und das Baon erreicht. Ein wilder Orkan heulte die ganze Nacht und peitschte Schnee, Regen und Eisnadeln gegen die hart mitgenommenen Kämpfer. Offz. und Mann wickelten sich gemeinsam in Zeltblätter ein, preßten sich eng aneinander, um so Sturm und Kälte leichter überstehen zu können. Obwohl die Kämpfer gänzlich ermattet waren, fanden sie keinen Schlaf. Zu grimmig schnitt die Kälte, biß der Frost, schmerzte der jagende Eishagel. Abwechselnd liefen die Leute umher, schlugen mit den Armen und Beinen. Es schien unmöglich, die Kälte zu ertragen, den erschöpften, ausgehungerten Körper zu erwärmen. Nach kurzer Zeit schlupften sie wieder unter die Zelthülle, um, vom Frost geschüttelt, neuerlich aufzusprin¬ gen. Die Glieder schlotterten, das Sprechen wurde zum Stottern, das Atmen steigerte sich krampfhaft zu einer schmerzlichen Plage. Gar mancher rauhe Kämpfer brach durch den schier unerträglichen Schmerz in Tränen aus. Die wenigen Tragtiere, die das Baon heraufgebracht hatte, verendeten keuchend und zitternd. Der Mensch widerstand. — Schon am Spätnachmittag des 23. Mai war die GBt. Oblt. Ro sfi auf einer freien Wiese nächst Casara Larici mit zwei Geschützen aufgefahren und eröffnete in der Richtung gegen die etwa 400 Meter höher liegenden Kavernenbatterien von La Bochetta das Feuer. Binnen kurzer Zeit waren sieben Schartenvoll¬ treffer mit dem Erfolg erzielt, daß die Kaverngeschütze ihr Feuer einstellten. Dies gab den tapferen 26ern Gelegenheit, den vielen Ruhmestaten eine neue 37