Schneeklumpen Feinde vor. Endlos scheint es, bis die Verbindungspatrouille zurückkommt und meldet: „Ein sdl. Späher war vorgegangen. Der eigene Posten, gut hinter einem Baumstrunk gedeckt, ließ ihn bis aus wenige Schritte heran¬ kommen. Dann sprang er vor, stach und feuerte zugleich. Die sterblichen Über¬ reste wird die Feldwache zur Beerdigung bei der Ablösung mitnehmen." Einzeln beginnt da und dort ein Vöglein sein Lied zu pfeifen. Langsam graut der junge Tag. Die letzte halbe Stunde scheint länger zu dauern als die ganze Nacht. Endlich ist es 3 Uhr 30. Einzeln abgefallen, erst still und vorsichtig, dann schneller und gerade aus das Ziel lossteuernd, erreichen um 4 Uhr die Feldwachen die eigene Stellung. Jetzt, wo die Aufregung fehlt, stellt sich doppelt stark die Müdigkeit ein. Noch eine langentbehrte Zigarette, einige Schluck vom erwarteten heißen Rumtee, dann geht es hinein in den Unterstand und auf die mit Tannenreisig bedeckte Pritsche zur ersehnten Ruhe. Nach einigen Tagen ist die Feldwachenstellung derart ausgebaut, daß man, ohne Überraschungen befürchten zu müssen, die Feldwachen auch während des Tages in den Feld¬ wachstellungen belassen kann. Vom Gegner eingesehen und besonders aus den Kavernbatterien aus der Leve-Spitze ständig unter Feuer gehalten, konnten die Arbeiten in der Hptstel- lung nur nachts und bei unsichtigem Wetter fortschreiten. Aber auch da mußten sie immer wieder eingestellt werden, da die sdl. Scheinwerfer von der Leve- Spitze das Gelände ununterbrochen ableuchteten. Fortgesetzt suchten bei sichtigem Wetter die ital. Flieger Einblick in die österr. Stellungen zu gewinnen, um das Art.-Feuer gegen erkannte Ziele zu leiten. Am 22. April übernahm Obst. Ellison das 43. L.I.Brigkmdo. von Obst. Merten. Der Brigadier und der Rgtskmdt. Obstl. T e n n e r begaben sich fast täglich in die Stützpunkte, um mit allen Unterkmdten die Durchführung des An¬ griffes im Detail zu besprechen. Inzwischen waren die im Sterzinger- und Cima- Lager verbliebenen Teile des Rgts. vollauf damit beschäftigt, die Lager-, Stra¬ ßen- und Seilbahnarbeiten zu vollenden und Mun. für die Art. in Stellung zu schleppen. Am 4. Mai wurde das I. Baon nach Balsorda, am 8. Mai das XVII. Ma.- Baon nach Pante nachgezogen. Am 9. Mai unternahm Lt. Thalhammer mit 1 UO. und 9 Mann des Alpinedetachements eine Rekognoszierung der Barco-Schlucht, um festzustellen, ob ein Angriff auf die Levespitze von der Nordseite möglich sei. Alle Versuche, den schroffen Nordabsturz im Rücken der Leve-Spitze zu erklimmen, erwiesen sich jedoch als unmöglich. Aber auch der Fd. war nicht untätig geblieben. Ununterbrochen verstärkte er seine 2 Meter hohen, mehrreihigen Hindernisse und Verteidigungsanlagen, sprengte Stollen und Verbindungsgräben aus und suchte, unterstützt durch seine wachsame Art., unsere Vorbereitungen zu stören. Sein Verteidigungssystem, dessen vorderste Linie sich von Kote 1938 über die Levespitze entlang des Mareai- 15