72 Waren die ehrenden Worte Chabrans schon ein schönes Zeugnis für Stockards Heldenmut, so verdienen erst jene aus dem berufensten Munde, dem Bonopartes, des nachmaligen Franzosenkaisers, hier erwähnt zu werden, wie sie A. Thiers in seiner Geschichte des Konsulates verzeichnete. Er erklärte, daß er durch den Fall der Feste Bard ein Hindernis beseitigte, welches er für größer hielt, als den Uebergang über den großen St. Bernhard. Im Jahre 1802 wurde er zum Major bei Jordis-Jufanterie Nr. 59 (jetzt Erzherzog Rainer) befördert. An der Spitze des zweiten Bataillons wies er bei Reichersberg am Inn am 26. April 1809 die Angriffe der Franzosen mehrmals ab und als er in der Schlacht bei Aspern in den Stürmen seines Regimentes an der Spitze seines Bataillons war, wurde ihm durch eine Geschützkugel ein Bein zer¬ schmettert. Da er wegen seiner bedeutenden Blessnren zum Felddienste nicht mehr tauglich war, wurde er zum obderennsischen Grenzkordon als Oberstleutnant über¬ setzt ; dem folgte in einigen Jahren die Pensionierung in der Eigenschaft als Oberst. Während eines Besuches bei seinem Schwiegersöhne Pfleger Hermann in Wilds¬ hut starb er im dortigen Schlöffe am 2. August 1833 und wurde auf dem Kirch¬ hofe zu St. Pantaleon unter großem militärischen Gepränge, das von Salzburg aus besorgt wurde, beerdigt. Rührend sind die Worte, die ihm seine Gattin widmete: „Mein Gatte war ein Held Oesterreichs, ergraut im Dienste seines Vaterlandes. Sein Hab und Gut hat er dem Staat gewidmet im wilden Sturm der kriegerischen Jahre. Ihm wurden Tausende geboten, der Festung Bard aber treu und rechtschaffen denkend für das Haus Oesterreich und sein Vaterland, hat er es zurückgewiesen." Der letzte Sprosse der Familie Stockard, Baron Johann Stockard, starb am 3. September 1899 als pensionierter Kaiserjägerhauptmann in Salzburg. Dessen Adoptivsohn Benvenuto Stockard von Berndorf ist k. n. k. Major im 81. Infanterie- Regiments in Trebinje. Er ist der letzte dieses Namens. Mag nun auch der letzte dieses Namens sterben, der Name Stockard bleibt doch unsterblich. Oberösterreich aber kann stolz auf seinen Toten sein. Matttghosen. M. Schlickinger. Lngsn? 1. Aas dauernde Behältnis. Bernardo Leopold Heitzinger, des Grafen Ferdinand Bonaventnra von Harrach geheimer Schreiber, erzählt 1673 in seiner Lebensgeschichte, die in einer Handschrift auf uns gekommen ist, unter anderem auch von „Absonderlichen Gedächtnissen". Dabei kommt er auch auf die ungeheuren Baumriesen unserer Gegend zu sprechen und berichtet: „Das Hainbachtal mit allen seinen Hügeln ist von altersher von Zaubern versengt und versehrt. Es wachsen dort von mancherlei Bäumen absonderlich Eichen von großer Mächtigkeit, aus denen ein sinniger Meister dauernde Behältnisse verfertigen kann." Bald wird uns auch klar, was Heitzinger unter einem „dauernden Behältnisse" versteht. Er erzählt nämlich, daß ein Tischler und ein Binder beim Schlagen einer *) Nr. 2—6 aus der Sagensammlung der „Brannauer Heimatkunde". (Schlickinger.)