C. KOLNDORFFER UND DRUCKEREI „GUTENBERG“ und Stöcken, die häufig an der Decke der Arbeitsräume untergebracht waren, getrocknet, dann gepreßt. Das Einlegen in die Presse besorgten oftmals die Lehr¬ linge, auch die Einlegerinnen. Geschöpftes Papier wurde noch vielfach verwendet, bei amtlichen Drucksorten sogar bevorzugt. Die vorstehenden Ausführungen sind nicht vollständig. Sie mußten sich infolge der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit auf die Darstellung der Verhältnisse der oberösterreichischen Buchdruckereien bis zur Gründung des Fortbildungs- Vereines beschränken. Diese kurze Frist machte auch Flüchtigkeiten und Unriehl ig- keiten unvermeidlich. Nach 1870 treten zahlreiche Neugründungen von Buchdruckereien ein. Die Daten sind zum Teile wörtlich der ausgezeichneten Monographie von Karl Junker über die Feichtingersche Druckerei, ebenso privaten Mitteilungen des Herrn Karl Junker und meiner noch nicht veröffentlichten Arbeit über die Buchdruckerei Wimmer entnommen. Leider fehlt noch eine eingehende Geschichte der ältesten Druckerei Oberösterreichs, der heutigen Preßvereinsdruckerei. Ihr Erscheinen ist aber wohl nur eine Frage der Zeit. Die Angaben über die Druckereien außer Linz stammen zum großen Teil aus der verdienstvollen, wenn auch nun überholten Arbeit von Karl Huber über die oberösterreichischen Buchdruckereien aus dem Jahre 1880. JULIUS WIMMER Als Nachtrag zur vorstehenden Geschichte der Linzer Buchdruckereien sei noch eine kurze Legende der Druckereien Kolndorffer und „Gutenberg“ angeführt, da die erstere eine Zeitlang Eigentum unserer Organisation war und schließlich von der letzteren übernommen wurde. Die Chronik ist kurz folgende: 1890 oder 1891 kaufte Herr E. Mareis (ein Linzer) die Buchdruckerei „Städte¬ bilderverlag“ in Zürich und brachte diese in Linz im Hause Landstraße 34 in Betrieb. Die Setzerei war ein ehemaliger Heuboden, der Maschinensaal im früheren Pferdestall untergebracht. Diese Räume waren nicht nur sehr luft- und lichtlos, sondern auch sehr kalt. 1896 wurde diese Druckerei von unserem Landesverein angekauft und als Genossen¬ schaftsbuchdruckerei weitergeführt. Als Leiter wurde Koll. Karl Kolndorffer bestellt. 1897 schon wurde die Genossenschaft aufgelöst und die Druckerei ging in den Privatbesitz des Kollegen Kolndorffer über. Herr Mareis kaufte 1898 die Druckerei 24