26 Stibler gibt uns in tiefempfundenen Versen ein Bild von der vergangenen Ritterherrlichkeit: Trostgsangl af Wildenau. Liabs Wildenauer Gschlößl, Frei arm kimmst ma für, Und so oft i di anschau, Woan' kunnt i mit dir: Bist so reich gwön und schen Wiar a Stern bei da Nacht Und iatz habn s' di af oarnal l!m alls, um alls bracht. Bist drin glögn ön Tal Wiar a Kid ö da Wiagn, Wiar a Blearnerl ön Hag, Um dös Goldkäfer! fliagn; Hast Leut so viel tragn Bo da Wiagn bis ö d' Grua Und iatz geht dar af oarnal Koan Seelnmensch mehr zua. Doh — fragst nöt 's Waldvögerl, Wia's singt und — stad wird, Wia's Blearnerl heunt stolz tuat Und moring vablüaht? Drum woan' nöt, liabs Gschlößl, I bitt di recht schen: As wird ins ja allsand Nuh grad ah so gehn! Und ein schlichter, biederer Bauer, Bartl Reitsberger aus Wieselberg bei Wildenau, der oft, wenn er hinter dem Pfluge ging, ans Reimen dachte, besingt in einem von den Wildenauem noch heute gern gesungenen Liedchen den Untergang dieses mächtigen Bauwerkes. Er weint dem einst so stolzen Ritternest nach und fährt fort: „Im Schloß ist keine Herrschaft mehr, Die großen Zimmer öd und leer; Im Ausland ist die Bibliothek, Die wertvolln Sachn sän alle weg.