Entschluß Dankls zum Rückzug 467 Um sich den Weg nach Zwolen zu öffnen, setzte Gen. Letschitzki in der Nacht zum 26. die GSchBrig. nebst Truppen der 75. RD. bei Policzna zum Durchbruch ein. Dieser Feind griff so heftig an, daß der rechte Flügel der 5. ID. und die dort noch verbliebenen Truppen der 14. ID. zurück¬ geworfen wurden. An den Friedhofsmauern von Policzna klammerte sich eine tapfere Gruppe solange fest, bis herbeieilende Reserven den gefähr¬ lichen russischen Angriff im Gegenstoß auffingen. Der Rückzug der k.u. k. 1. Armee Hiezu Beilagen 17 und 18 Während in der Nacht zum 26. Oktober diese Gefechte auf dem rechten Flügel des V. Korps und bei der 5. ID. entbrannten, mußte sich Dankl nun doch den Entschluß zum Rückzug abringen. Die Russen hatten inzwischen auch gegen die neue Front der deut¬ schen 9. Armee an der Rawka (S.4S1) heftige Angriffe begonnen, die zwar abgeschlagen wurden, weiter nördlich war aber die Lage unhaltbar geworden. So hatte am Abend des 25. der deutsche Verbindungsoffizier in Ostrowiec dem GdK. Dankl die vertrauliche Mitteilung gemacht, daß weit überlegener Feind zwischen der Rawka und der Weichsel nach Westen marschiere und den deutschen linken Flügel mit Umfassung be¬ drohe. Das GRKorps müsse am 27. Oktober nach Jedliásk zurückgenom¬ men werden, damit es an den bedrohten deutschen Flügel herangezogen werden könne. Überdies werde die ganze deutsche 9. Armee angesichts der russischen Umfassung voraussichtlich schon am 28. gegen Südwesten zurückgehen müssen. Der Eindruck dieser Mitteilung mußte umso wirksamer sein, als die k. u. k. 1. Armee vor Iwangorod nicht länger ausharren konnte, wenn sie in der Flanke nicht mehr vom preuß. GRKorps geschützt war. Wohl erfuhr man jetzt aus Ferngesprächen, daß Gdl. Conrad beim deutschen 9. Armeekmdo. einen Angriff des GR-, des XX. und des Landwehrkorps über die Pilica angeregt hatte, um die Lage vor Warschau noch zu retten. Aber ein solch kühnes Unternehmen, wie es Hindenburg früher mit der 1. Armee selbst geplant hatte (S. 431), kam jetzt nicht mehr in Frage, da die k. u. k. 1. Armee außerstande war, die Rückendeckung zu gewähr¬ leisten. Noch in der Nacht zum 26. hörte man, daß der Russe den rechten Flügel des V. Korps wieder angriff. Auch stellte sich jetzt heraus, daß die Ablösung der 37. HID. nicht mehr möglich war. Am Morgen des 26. ließen die Meldungen des V. Korps erkennen, daß die Lage am Süd¬ 30*