372 Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland Gegend von Barycz fortsetzen. Das AOK. verfügte jedoch, daß „die 3. Armee arri 7. wenigstens mit ihren Vortruppen den San aufwärts Dynów zu erreichen habe", da sonst der linke Flügel der 2, Armee isoliert wäre. Diese Verfügung war durch die Rechtsschwenkung bedingt, welche die im Räume Sanok—Lisko von Süden her eingelangte 2. Armee in den nächsten Tagen durchzuführen hatte. So schob Gdl. Boroevic noch am 7. von der 44. SchD. und der 6. ID. je eine Gruppe von drei Bataillonen samt einer Batterie bis an den San heran. Beide Abteilungen fanden den Raum westlich des Flusses vom Feinde frei. Das IX. Korps war in den ersten Nachmittagsstunden bei Barycz in den Kampf getreten. Hier hatte die russische 11. KD., verstärkt durch einige Bataillone des X. Korps, eine Sperrstellung bezogen. Bevor sich jedoch der Angriff der breit zum Gefechte entwickelten 26. SchD. noch recht aussprach, räumten die Russen die Höhen östlich von Barycz und gingen gegen Bachorz zurück. Am gleichen Tage (7. Oktober) strebte die 4. Armee dem Räume beiderseits von Rzeszów zu. Mühsam überwand das XVII. Korps das auf¬ geweichte Hügelgelände südlich der Rzeszówer Straße und erreichte mit seinen Vortruppen kampflos den Wislok. Das II. Korps rückte längs und nördlich der großen Reichsstraße geradewegs auf Rzeszów und Glogów vor. Auf den Höhen östlich von Swilcza stießen die Vorhuten der 13. SchD. und der 4.ID. auf den Widerstand russischer Kavalleriekörper (3.Don-, 3. Kauk. KosD. und 7. KD.). Nach kurzem Kampfe wurden die feindlichen Reiter geworfen. Das II. Korps setzte hierauf den Vormarsch fort und erreichte plangemäß Rzeszów und Glogów. Das XIV. Korps, das infolge der weit abgebliebenen Kriegsbrückenequipagen mit der Masse erst in der Nacht auf den 7. die von Regengüssen hochangeschwollene Wisloka überschreiten konnte, gelangte spät am Abend unter Gewaltmärschen in die Gegend von Kolbuszowa. Hinter dem XI V.Korps rückten das VI.Korps, die 6. und die 2. KD. über die Wisloka in den Raum von Niwiska und hinter dem II. Korps die 10. KD. in die Gegend westlich Rzeszów nach. Der schwache Widerstand der feindlichen Kavalleriekörper und das unaufhaltsame Vorgehen der beiden Nachbararmeen — der linke Flügel der 3. Armee sollte am ^.Oktober bereits Dubiecko, der rechte Flügel der 1. Armee den unteren San erreichen — erweckten jetzt beim 4. Armee- kmdo. die Auffassung, daß es auf den Höhen östlich von Rzeszów zu einem größeren Kampf gar nicht mehr kommen werde, und es entschloß sich, ohne Aufenthalt den Vormarsch beiderseits des Wislok bis an den Sanabschnitt Radymno—Le¿ajsk fortzusetzen.