Die Eisenbahnbewegung 15 Drei für den Kriegsfall B bestimmte Linien (I B bis HIB) entsprangen in Prag, Theresienstadt und Budapest und mündeten an der Save-Donaulinie. Die 4., in der Beilage 5 blau eingezeichnete Linie sollte in allen Kriegsfällen den aus der ganzen Monarchie mit Ausnahme der Alpenländer stammenden Streitkräften in BHD. den Bedarf an Mann und Gerät zuführen. Die theoretische Leistungsfähigkeit dieser Auf¬ marschbahnen für den Kriegsfall B betrug 135 Züge täglich. Bei Abrechnung von 23 sogenannten „Fakultativzügen", deren Belag und Betrieb man für unvorhergesehene Fälle offen ließ, war die tatsächliche Leistung am 3. Mobilisierungstag 31, am 4., 5. und 6. Tage 42, 52 und 73 und einschließlich von sieben Postzügen für Einzelreisende und kleine Transporte vom 7. Tage an 112 Militärzüge. Die sieben Linien (I R bis VII R), auf denen die Armeen nach Galizien gebracht werden sollten, überspannten alle Korpsbereiche mit Ausnahme derjenigen, die zur „Minimalgruppe Balkan" gehörten (Kroatien-Slawonien, BHD.). Bestimmend für ihre Leistungsfähigkeit war die der Gebirgsbahnen in den Karpathen. Nach dem Einlaufen der Transporte in dem reicheren Bahnnetz Galiziens verzweigten sich die Aufmarsch¬ linien wieder und gaben der Führung das Mittel zu Änderungen an die Hand. Die tägliche theoretische Leistungsfähigkeit betrug zusammen 165 hundertachsige Zugspaare. Rechnet man auf jeder Strecke ein Sechstel an „Fakultativzügen" ab, so stellte sich die tatsächliche Leistungsfähigkeit aller sieben Linien auf 140 Militärzüge täglich (davon auf jeder Linie ein bis zwei, zusammen acht Postzüge). Da die für die Kriegstransporte nötige Menge von Maschinen und Betriebspersonal am 3. Mobilisie¬ rungstage, an dem die Kriegsfahrordnung förmlich in Kraft trat, noch nicht vollzählig zur Stelle war, konnten an diesem Tage nur 40 Transportzüge rollen, deren Zahl auf 55, 66, 92 anwuchs, bis am 7. Tage die Volleistung von 132 Zügen erreicht war. Schließlich war,'um den Aufmarsch zu beschleunigen, für die 19. ID. (Pilsen) der Seetransport von Triest nach Metkovic vorgesehen, wobei diese Division aber nicht gleich zu Beginn der Transportbewegung von Pilsen abzurollen hatte. Die 95. LstlBrig. (Prag) hätte der 19. ID. voraussichtlich auf dem gleichen Weg folgen sollen. Bei reibungsloser Mobilisierung und glattem Bahnbetriebe konnten im Südosten im reinen Kriegsfall B die Kampftruppen am 16. Mobili¬ sierungstage die Operationsbereitsdhaft erlangen, die ,,Minimalgruppe Balkan" allein um vier Tage früher. Im Nordosten konnten, die Kampf¬ truppen des linken Flügels (4. und 1. Armee) bis zum 23., die des rechten (2. und 3. Armee) bis zum 27. Mobilisierungstage eingetroffen sein. Mobilisierung und Aufmarsch 1914 Hiezu Beilage 6 Das Kräfteaufgebot gegen Serbien und Montenegro Am 28. Juni 1914 wurden zu Sarajevo der Thronfolger Österreich- Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin, die Herzogin