97 Simon Oberleithner ttitb ertheilte anfänglich 6—8 Kindern, die ihm freiwillig zugeführt wurden, Unterricht im Lesen und Schreiben; er wohnte anfangs im Pfarrhause, später in einem hölzernen Häuschen, das er sich selber erbaute und in dem er ctnch eine kleine Krämerei führte. Oberleithner hatte 40 fl. Besoldung und bekam als Messner die sog. „Läutgarbe" nebst einer Wiese zur Benützung. Als er starb, sollte die Witwe das Haus zu einem Schulhause herlassen. Sie beschwerte sich hierauf beim Kreisamte, worauf von der Vogteiherrfchaft Kogl fol- gendes Schriftstück einlangte: „Vermög Kreisämtlicher intimati Nr. 2543, dd. Wels den 6. Mai 1798 hat die hohe Landesstelle über mehrhältige Beschwerden der alten Meßnerht Kath. Oberleithner zu entschließen geruht, dass dieselbe in dem Besitz des alten Schulhauses lebenslänglich zu verbleiben habe, nach ihrem Absterben aber dieses Haus nach unparteiischer Schä- tzung eingelöst und zum Schulhause verwendet werden solle; weilten dann aber die Oberleithnerin gänzlich außer Stand gekommen, dieses Haus ferner im baulichen Stand zu erhalten, und daher der Vogtei durch ihren Sohn Anton Oberleithner den Antrag machen lassen, dass sie ihre Behausung räumen und der Kirche gegen eine billige Ablösung noch vor ihrem Lebensabtretteu und ihren Unterstand bei gedacht ihrem Sohne, behausten Maurer im Gmauert zu Weissenbach nehmen wolle, so wurde durch Sachkundige die Abschätzung veranlaßt und nach deren Befund der Schätzungswert dem vorgemcldeten Anton Oberleithner auf Rechnung für seine Mutter gemäß der Quittung Nr. 10 baar bezahlt mit — 40 Gulden. — V ogteiherrschast Kogl den letzten December 1801." Nach Oberleithner kam Franz Reiter, nach ihm Ferdinand Schubert, den die Bauern nicht nehmen wollten, ihn deshalb miss- handelten, dafür aber exemplarisch bestraft wurden. Bon 1809 bis 1837 wirkte Josef Millechuer, nach ihm Tho- mas Lindlbauer bis 1852; dieser beschäftigte sich außer der Schul- zeit mit Glaser-, Tischler- und Uhrmachcrarbeit. In den Jahren 1847—1852 geschahen Verhandlungen über den Neubau des Schulhauses, worüber ein langwieriger Rechtsstreit entstand, bis in letzter Instanz die Herrschaft Kogl als Patron der Schule von Steinbach erklärt wurde und den Bau veranlasste (Schulchronik). Seit 1852—1875 wirkte Karl Stadlm a yr, aus einer verdienten Lehrerfamilie stammend. Dessen Sammlung von Alterthümern ist noch jetzt sehenswert; er erhielt dieserwegen öfters Besuche hoher Persönlich- leiten. Von 1875—1877 fuuctiouirte Vincenz F els er, seither wirkt Michael Schmalzhofer. früher eine kleine Ortschaft der Pfarre Ottnang, entwickelte sich seit der Zeit, als es Verladungsort der in dieser Gegend gewonnenen Braunkohle ist, zu einer hübschen Colonie von gleichartig gebauten Arbeiterhäusern. (Vom Bergwerke führt cine 7 km. lange 7