30 Burg, wie Herzogenburg, Hollenburg, Wieselburg, Traismauer, Zeiselmauer, oder als Kirchdorf, wie Steinakirchen, Böheimkirchen, Sieghardskirchen, wo auch der Name des Kirchenheiligen auf das Dorf übergeht, oder auch als Zollstation (Mautern, Mutarun 983/991), teils auch von dem Grundherrn, der den Ort begründet hat, so Abtsdorf, Arnsdorf (Arnesdorf) in der Wachau (nach dem Erzbischof Arno von Salzburg), Drasdorf (Drousinindorf 868, Drasdorf um 1132), Eggendorf (Echindorf 1083) bei Göttweih, Ernstbrunn (Ernustisprunnin um 1045), Grafenberg bei Eggenburg, Siegemareswerd (1011 Sigimaresweride, vielleicht Grafenwörth östlich von Krems). Häufig sind auch die Ortsnamen nach] Bodenbeschaffenheit, Baumarten, wilden Tieren, Bodennutzung, Kulturpflanzen, Haustieren u. s. f. Je weiter sich später die Besiedlung ausbreitete, desto mannigfaltiger wurden natürlich die Beziehungen, von denen die Ortsnamen abgeleitet wurden, aber mit geringen Ausnahmen sind sie in ganz Österreich deutsch.1) Formen Anders in Kärnten und Steiermark. Im Innern dieses Gebiets, im kärntischen Hügel- und kärntisch- Stromlande, hatten die deutschen Herren schon im 9. Jahrhundert zwischen die ziemlich dicht lungen beieinander liegenden kleinen Slowenendörfer einzelne, teilweise befestigte Herrenhöfe eingeschoben, von denen aus sie die Umgegend beherrschten: die Königspfalzen Moosburg und Karnburg, Friesach, Gurkhofen, die Trixener Schlösser, den Lavanttaler Hof (St. Andrä); dazu kamen im 10. und 11. Jahrhundert noch einige andere, [wie Beifnitz (curtis Bibniza) am südlichen Ufer des Wörther Sees (978), Schloß Stein im Jauntale um|1000, Althofen südlich von Friesach (1043). Aber auch Dörfer deutschen Namens entstanden in den breiten Tälern der Mötnitz, der Gurk und der Glan sowie in dem Hügellande um Neumarkt, also im alten Gurktal- und Chorwatigau, spärlicher im oberen Drautale und im Mölltale, sogan im Jauntale. In Krain gab es nur deutsche Höfe und Burgen: Veldes (1040) und Bischof-Lak (1070), keine deutschen Dörfer. Größer ist die Zahl der seit dem 10. Jahrhundert neu auftretenden Dörfer in der steirischen Mark, die noch um 900 überwiegend unkultiviertes Land war. Zwar im Ennstale gab es auch damals noch nur einige deutsche Gutshöfe (curtes, predia), aber auf den breiten Flächen des oberen Murbodens westlich von Bruck erscheinen Gruppen deutscher Dörfer um Judenburg und Knittelfeld, andere in dem weiten Talkessel von Graz, auch an der Laßnitz und Sulm, wohl auch schon im Pettauer Feld, wo Salzburg sich noch 977 den Besitz von 100 Königshufen bestätigen ließ. Denn alle diese entweder in breiten, oft sumpfigen Flu߬ tälern oder in endlosen Waldungen sich ausdehnenden Striche waren das eigentliche Gebiet der großen Königshufen. Nach ihnen wurden auch hier die langgestreckten, schmalen Dorf¬ fluren in regelmäßigen Gewannen ausgetan. So liegt Drasendorf bei Pettau ziemlich genau in 5 Königshufen oder 20 slawischen Hufen, die an ebensoviele (wahrscheinlich slawische) Bauern verteilt wurden und mit den Gewässern 271,6 ha umfassen. Die meisten Fluren dieser Art sind kleiner, enthalten nur 100—200 ha, die Dörfer sind gassenförmig geschlossen und liegen in der Nähe kleiner Wasserläufe, so u. a. Launsdorf in Kärnten, Weißkirchen und Straßgang in Steiermark.2) Die Fortschritte dieser Kolonisation im einzelnen zu verfolgen ist nur unvollkommen ^fachen möglich, solange die lokalen Vorarbeiten noch nicht weitergeführt sind als gegenwärtig.3) Besied¬ lung: des der Enns und der Wachau. 0 Vancsa 225ff. 2) Meitzen II, 398; über Drasdorf noch III, 415f. (mit Flurkarte) und Anlage nr. 123. 3) So von A. Grund für die Landschaft zwischen Traisen und Leitha zu beiden Seiten des Wiener