— 186 - Artikel XIII des Entwurfes, nunmehr Artikel XIV. Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird dieser Artikel zu lauten haben: „Dès que cet accord aura été conclu, les militaires origi¬ naires des territoires cédés à l'Italie seront retirés des lignes de combat de l'armée austro-hongroise." („Sobald dieses Überein¬ kommen geschlossen sein wird, werden die aus den an Italien ab¬ getretenen Gebieten stammenden Militärpersonen aus der Kampf¬ front der österreichisch-ungarischen Armee zurückgezogen werden.") Artikel XIV des Entwurfes, nunmehr Artikel XV. Für diesen Artikel wäre folgende Textierung zu wählen : „L'Autriche- Hongrie et l'Italie acceptent la garantie assumée par l'Allemagne pour l'exécution fidèle et loyale de cet accord." („Österreich-Ungarn und Italien nehmen die von Deutschland übernommene Garantie der getreuen und loyalen Durchführung dieses Übereinkommens an.") 189. Freiherr yon Macchio an Baron Burián. Telegramm. Rom, am 16. Mai 1915. Heute erschienenes königliches Dekret besagt, daß Seine Maje¬ stät die Demission des Kabinettes nicht angenommen hat. Es muß angenommen werden, daß die auswärtige Politik Baron Sonninos und Herrn Martinis fortgesetzt wird. Die Bewegungen der Straße gegen Herrn Giolitti und für den Krieg haben hier und in der Provinz in den letzten Tagen ernstere Dimensionen angenommen. Es sind Anzeichen vorhanden, daß dies zu den Aktionsmitteln des demissionierten Kabinettes gehörte, um einerseits den König und andererseits die parlamentarischen An¬ hänger Herrn Giolittis zu impressionieren. Beide Zwecke wurden erreicht und Herr Salandra ist über Nacht populär geworden. Es wird mir hinterbracht, daß Schwanken des Königs in seinen Entschlüssen noch andauere und er sich nicht entschließen könne, Entscheidung über Krieg oder Frieden auf sich zu nehmen. Speziell soll er noch Zweifel über die militärischen Chancen des Krieges haben, die dadurch gefördert worden wären, daß General Cadorna, durch die den Alliierten zu leistende Beihilfe verstimmt, seine Demission angetragen hätte. Dies würde der vielfach aus¬ gesprochenen Annahme Berechtigung geben, daß der König die Entscheidung dem Parlamente überlassen will und Herrn Salandra mündlich verpflichtet haben soll, früher kein fait accompli zu schaffen. Wenn diese Nachrichten auf Wahrheit beruhen, würde dies einen kurzen Aufschub der Entscheidung bedeuten. Ich muß aber bemerken, daß in der bisherigen neutralistischen Majorität ein Um¬ schwung im Zuge, der großenteils auf die Mache Herrn Salandras