sich die Russen sehr stark, sie brachen gegen unsere vordersten Ge-
fechtslinien vor, konnten aber durch die Kompagnien Rechtow, die
nun sofort eingesetzt wurden, hauptsächlich durch flankierende Wir¬
kung zum Stehen gebracht werden. Das Bataillon machte dann den
infolge der mittlerweile bei Lemberg eingetretenen Ereignisse für
die 1. Armee leider notwendig gewordenen
Rückzug
bei der 46. Landwehr-Infankerietruppendivision bis Aozwadow am
San mit und rückte am 13. September vormittags in Kotowa-Wola
zum Regiment e ein. An Verlusten zählte das III. B oon 125 Mann.
Das am 7. September bei Kielczewice als Korpsreserve ver¬
bliebene Regiment (drei Bataillone) wurde am 8. September mit
gleicher Aufgabe nach Lopienik beordert. Während des weiteren
allgemeinen Rückzuges der Armee wurde es vom 9. September an
mehrmals verwendet) es bezog Rachthutstellungen und gelangte am
12. September nach Pilcho-Kotowa-Wola am linken Sanuser.
Am 13. September, in den frühesten Morgenstunden, kam es
zur Schlacht bei Zaleszczany, wo das Regiment mit allen vier
Bataillonen im Feuer stand. Die Feuerlinie, mit dem rechten Flügel
(III. Baon) an der Bahnlinie, hatte die allgemeine Direktion aus
den Kirchturm von Zaleszczany. Rechts im Anschlüsse war das
k. u. k. Infanterieregiment Nr. 57.
Infolge gelungener Forcierung des Sanflusses durch die Russen
und ihr Eindringen in Zbydniow, wobei Teile des vorgenannten
Infanterieregimentes in Gefangenschaft gerieten, war die ganze
Feuerlinie der Landsturmbrigade in Gefahr, von den Aussen völlig
umgangen zu werden. Das Korpskommando befahl daher ungefähr
um die Mittagsstunde den Rückzug an, der in sehr ruhiger Art,
zunächst auf Zamnica und von dort bis Wydrza erfolgte, ein Ort,
der spät abends erreicht wurde. Endlich, nach 24 Stunden, konnte
auch ein karger Bissen verabfolgt werden.
Aber schon um 1 Ahr nachts des 16. September marschierte die
„Fliegende Brigade" — so wurde sie seit einer Woche scherzhaft
genannt — weiter über Buda (7Uhr vormittags) und nach vier¬
stündigem Aufenthalt in diesem Orte kam sie spät abends nach
Rozalin (16. September). Dort wurde bei strömendem Regen Frei¬
lager bezogen. Am 17. nachmittags erfolgte der Weitermarsch. Die
Wegverhältnisse wurden infolge des recht schlechten Wetters immer
trostloser, die Truppe -durch Stockungen beim Train in ihrem Marsche
oft sehr behindert.
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