Am 19. und 20. August wurden noch rasch kleinere Ilebungen
von Gefechksmomenten von den Bataillonen nächst Tornow durch¬
geführt und am 21. August 1914 erfolgte der
Vormarsch gegen Lublin.
Die Märsche wurden bis zum San in Friedens-, von dort weg in
Gefechtsmärschen durchgeführt und gingen von Tornow über SaKo-
wice (21. August), Radomysl (22. August), Mielec (23. August), 3as-
leint), Suchürow (24. August) nach Tarnobrzeg (23. August).
Auf diesem Teil der Marschlinie waren die Wegverhältnisse
recht gut, 15bis 25 Kilometer konnten täglich zurückgelegt werden.
Die Zahl der Marschmaroden war mit Rücksicht auf die personellen
Eigenheiten einer Landsturmforination gering zu nennen.
Die Bevölkerung war ungemein gastlich und gab, was sie in
ihrer zumeist großen Armut nur hergeben konnte, ohne Eigennutz.
Eine Verständigung war trotz der Sprachenverschiedenheiten durch
die Zeichensprache hergestellt. Silken, Gebräuche, die dem polnischen
Bauer der Ebene (Mazuren) eigentümliche Bekleidung, Haus, Hof,
Feldbau, alles interessierte die Oberösterreicher und Salzburger un¬
gemein und es konnte diese Teilstrecke des Bormarsches wie im
tiefsten Frieden durchwandert werden. Weithin sichtbar, auf russi¬
schem Gebiet links der Weichsel, gaben einige Windmühlen der
flachwelligen Landschaft ein eigenartiges Gepräge. Diese Mühlen
wurden vom Feinde gleich anfangs des Krieges zu Signaldiensten
verwendet, was unserseits zu entsprechenden Gegenmaßnahmen
zwang.
Vorbei ging es dann am 26. August an der hoch am linken
Weichselufer gelegenen, russischen Grenzstadt Sandomierz, wo man
auf einzelnen Gebäuden bereits die schwarzgelbe Flagge durch das
Fernglas erblicken konnte. Hier begegnete der Landsturmbrigade eine
schier endlose Brückentrainkolonne, die Material für die bei dem
genannten Ort zu schlagende Kriegsbrücke herbeischaffte.
Miktagrast, Menage. Spät am Nachmittag gelangte das Regi¬
ment in den Raum Krzany (26., 27. August), wo auch ein hei߬
ersehnter Rasttag eingeschaltet wurde) die große Hitze und die fürch¬
terliche Staubplage der sandigen Straßen hatten die Landstürmer
schon sehr ermüdet.
Am 28. August, früh am Morgen, wurde der San auf einer
provisorischen Brücke nördlich Wrzawy überschritten und der Marsch
über die Lysa gora, Kote 179, Ehwalowice — das niedergebrannt
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