Am 12. Dezember bekam das Bataillon neuerlich Marschbefehl, marschierte von Stenico ab und traf am 17. Dezember in den Stel¬ lungen, die es vom Ldst. Baon 166 übernahm, ein. Schnee- und Eis¬ felder, wohin das Auge schaute. Die Stellungen lagen auf den vom Care Alto (3463 Meter) nach Süden und Norden streichenden Kämmen und verliefen weiters auf dem Laresgletfcher vom Folletto gegen Osten und am unteren Ende des Gletschers gegen Norden. Die 2. Kompagnie lag als Reserve auf Pozzoni (2900 Meter). Alle Feldwachen und Stützpunkte waren in Schnee und Eis ein¬ gebaut, ebenso die Zugänge dorthin (oft 10 Meter unter der Ober¬ fläche), unter anderem der Haupttunnel mit 11 Kilometer Länge gegen den Cavento. In der Stellung lag außer dem Bataillon noch die 29. Hochgebirgskompagnie, eine halbe Sappeurkompagnie und eine Batterie. Unterhalb des Follettos lagen Kaiserschützen. Das Hauptlager und Kommando befand sich bei Rifugio care alto. Eine Seilbahn brachte vom Rendenatal über Col di Pelugo die für die Besatzung notwendigen Baumaterialien und Lebensmittel nach Rifugio care alto. Hier geschah die Berteilung und führte von hier aus je eine Seilbahn auf Passo Altari zum Südwestrand des Lares- gletschers und auf die Spitze des Care alto. Bei Betriebsstörungen brachten bosnische Trägerkompagnien Brennholz und Verpflegung, oft aber mußte auch dienstfreie Mann¬ schaft hinunter ins Tal, um das Nötige herauszuschaffen. Unter dem Einfluß der Witterung hatte die Mannschaft viel zu leiden) ein großer Teil der im Eise liegenden Unterkünfte war naß und recht kalt und kamen Erfrierungen der Gliedmaßen regelmäßig vor. Bis ungefähr Mitte Februar 1918 waren die Berpflegsverhält- nisse noch immer recht gut, insbesondere, da das Bataillon die bessere „Hochgebirgsverpflegung" hatte und entschädigte dies die Mannschaft für die sonstigen Mühseligkeiten. Als aber dann auch für die Hoch- gebirgstruppen einschneidende Sparmaßnahmen getroffen und die Berpflegsrationen knapp wurden, wirkte dies natürlich schwer auf den Geist der Truppen. Die Stimmung unter der Mannschaft wurde sehr gedrückt. Verdrossenheit trat oft ungescheut hervor. Die ge¬ schmälerte Verpflegung hatte auch die Folge, daß die Mannschaften beim Stellungsbau sehr geschont werden mußten. Nennenswerte Kampfhandlungen kamen nicht vor. Feindliche Einwirkung war hauptsächlich dann zu spüren, wenn sich eigene Leute unterwegs auf den Schneefeldern zeigten, was insbesondere bei Stellungsarbeiten oft nicht zu umgehen war. So wurde gelegentlich 108