Am 2. November erging der Befehl, die Sanstellungen am 3. No¬ vember vor Tagesanbruch, unbemerkt vom Gegner, unker Zurück¬ lassung einzelner schneidiger Patrouillen, zu räumen und den Rück¬ zug nach MoKrzyszow anzutreten. Die Patrouillen hatten nach Maßgabe gegnerischer Einwirkung, unbedingt aber im Laufe des Vormittags, den Sandamm zu verlassen und zu ihren Bataillonen einzurücken. Die Täuschung des Gegners gelang im Landsturmabschnitte voll¬ kommen und der Rückzug bis an die Raba konnte unbehelligt zunächst bis MoKrzyszow (3. November) bewerk¬ stelligt werden. Weiter ging es über Chmielow (4. November), Tarnowek (5. No- vember). Wo la Otalezka (6. November), nach Zerstörung der Brücke über die Wisloka bei Ajiscie. Erst an diesem Flusse holten uns Kosakenpatrouillen ein. Dann über Szczucin nach Kupienin (7. November); dort Weichsel- sicherung. Am 8. November wurde bei Siedlizowice der Dunajec überschritten und im Räume Demblin (8., 9. November), unter Weichsel—Dunajecsicherung, genächtigt. Der weitere Rückzug er¬ folgte am 10. November nach Zurücklassung eines Halbbataillons bei der Brücke Siedlizowice bis zur Sprengung derselben über Strzelec Wielki (1V. November) nach Baczkow (11. November) am linken Afer der Raba. Nun begannen in dem Räume zwischen der Weichsel—Raba— Bahnlinie Krakau—Bochnia jene vom 12. bis 28. November beinahe ununterbrochen geführten, sehr verlustreichen Kämpfe, mit denen die dort mit besonderer Heftigkeit angesetzte russische Dampfwalze auf¬ gehalten werden sollte. Es soll in Kürze nur bekundet werden, daß alle an dem gewaltigen Ringen in diesem Räume beteiligten Truppen den mehrfach über¬ legenen russischen Kräften in heldenhaftem Ausharren zäheften Widerstand leisteten. Diese Tage schwersten Ringens verdienen mit goldenen Lettern in der großen Geschichte dieses Krieges verzeichnet zu werden; sie waren auf diesem Kriegsschauplatz die gefährlichste Phase des Jahres 1914 für Oesterreich-Ungarn. Am 28. November wurde das Regiment nach Wola-Duchacka (28. November bis 3. Dezember), hinter dem äußersten Fortsgürtel der Festung Krakau, zur Erholung befohlen. 32