Bormarsch vom Dunajec an den San. Am 3. Oktober, früh morgens, begann zu unserer freudigen Ileberraschung der Marsch gegen Nordost, also wieder vorwärts. Jedenfalls mutz die allgemeine Lage unserer Nachbararmee sich gebessert haben, dachten und mutmaßten wir bei der Truppenkolonne. Nur selten erfuhren wir von offizieller Seite etwas über die Ge¬ schehnisse bei unseren Armeenachbarn. Nicht nur interessant, sondern oft von hoher Bedeutung für manche Situation bei der Truppe wären öftere Mitteilungen über die allgemeine Lage gewesen. Unser erstes Marschziel war Boleslaw (3. Oktober). Am 4. Ok¬ tober wurde Lubasz-Szczucin erreicht, wo die Nüssen recht übel ge¬ haust hatten. Wetter gings dem bereits bekannten Dörfchen Mola Otalezka (3. Oktober) zu. Hierauf folgte ein recht anstrengender Marsch von 30 Kilometer bei sehr schlechtem Wetter und schlechten Wegverhältnissen bis Wojkow (6. Oktober). Sodann über Sied- leczany (7. Oktober), Nagnajow (7. Oktober), Chmelow (8. Oktober), in den Raum Mietne-Grebow (9., 10., 11., 12. Oktober), wo Bor- posten aufgestellt wurden. Aus der Ferne war Kanonendonner hör¬ bar, sonst zeigte sich nichts vom Feinde. Am 13. Oktober marschierte die Landsturmbrigade über C ho tow a Wola nach Zbydniow. Bon diesem Orte als Zentralpunkt aus erhielt die Brigade am San einen Abschnitt zur Besetzung zugewiesen, um ein Ikberschreiten dieses Flusses durch die Russen in diesem Räume zu verhindern. Die Mitte dieses Abschnittes (Dzierdzowka) bildete der Linzer Landsturm, rechts war der Wiener Landsturm und links das III/32. Landsturmbaon. Beiderseits des San zog sich, bald näher, bald weiter vom Flutz- user entfernt, ein Schutzdamm hin, der sich zur Einrichtung einer Ver¬ teidigungsstellung sehr gut eignete. Die Dammkrönung war 1 bis 3 Meter breit und stellenweise auch bis zu 3 Meter hoch. An Stellen, wo der Fluß vom Damm aus nicht bestrichen werden konnte, wurden Feldwachen bis an das Ufer vorgeschoben) sie konnten sich gut ein¬ graben und hatten im dichten Gebüsch eine wenigstens gegen Sicht gedeckte Annäherungsmöglichkeit. Der Damm selbst konnte von den Feldwachen nur nach Eintritt der Dunkelheit und da nur sprungweise überschritten werden, da sich die Dammkrone im gut bestrichenen Raum der Russen befand,' dieser erstreckte sich sogar für Infanterie- gefchosse bis in die Zone von Dzierdzowka. Leider fehlte es damals an den notwendigen Hilfsmitteln zur Durchführung der Stellungsbauten. Die Regimentpioniere reichten für den großen Raum nicht aus. Die technische Ausrüstung der 29