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a) Beginn des Ausbaues der Verteidigungsanlagen
auf der österreichischen Platte und Beginn der
Anlage eines Abwehrstollens gegen Minenangriffe
von der italienischen Platt e.10)
Sogleich nach Beendigung der schweren Oktoberkämpfe 1916 leitete
Obstbrig. von Ellison alle jene Arbeiten ein, die künftighin die Platte vor
Überraschungen und kritischen Zwischenfällen schützen sollten. Das war
vorerst ihre Sicherung durch flankierende Bestreichung des Eselsrückens
und des Vorfeldes der Riegelstellung und die Wirkung auf die Platte selbst
aus kavernierten Geschützen und Maschinengewehren. Dazu kam der
Ausbau der Stellungen und Kavernen auf der Platte.
Damit wäre sie auch gegen die hartnäckigsten oberirdischen An¬
griffe gesichert gewesen und nur mehr ein unterirdischer Angriff hätte
zum Erfolg führen können. Die sehr exponierte Lage der Platte, ihre
kleinen Ausmaße und die Nähe der gegnerischen Stellungen ließen bei
ihrer Wichtigkeit für Verteidiger und Angreifer einen Minenkrieg wahr¬
scheinlich erscheinen. Er konnte aus der Richtung der feindlichen Platte
und irgendwo gegen deren rechte Flanke geführt werden. Sie war also
in der Front und in der Flanke zu sichern. Das konnte am einfachsten
dadurch geschehen, daß die ganze Platte mit einem Minenstollen unter¬
fahren wurde, der je nach Zeit, Gelegenheit und Arbeitskraft möglichst
weit an die gegnerische Platte vorzutreiben war, um den Minenkampf
weit vor der eigenen Stellung führen zu können. Damit wurde die leichte
9) Bei der nachstehenden Schilderung des Minenkrieges und der Sprengung der
italienischen Platte wird auf Grund der vorhandenen österreichischen Akten und der
Daten aus der italienischen Kriegsliteratur versucht, die beiderseitigen Voraussetzungen,
Erwägungen und das Ineinandergreifen der Ereignisse in zusammenhängender Form
zur Darstellung zu bringen und zu würdigen, wobei jedoch hingenommen werden muß,
daß wegen Mangels genauer Angaben sich vielleicht einige Ungenauigkeiten ergeben.
Dies betrifft hauptsächlich die Vorgänge auf italienischer Seite; die auf österreichischer
sind aktenmäßig belegt. Die Skizzen und Angaben über das österreichische Minen¬
system entstammen einem Plan (1:500) des 11. Armeekommandos, Kriegsvermessung
Nr. 11, Res. Nr. 335 vom 3. Oktober 1918. Aus ihm geht die Planmäßigkeit und die Ge¬
nauigkeit der Arbeiten hervor. Die Höhenpunkte wurden geodätisch und fotogrammetrisch
bestimmt.
Quellen:
a) Feldakten des k. u. k. 1. Kaiserjägerbrigade- und des k. u. k. 11. Armeekommandos.
b) Aufzeichnungen des Oberstbrigadiers von Ellison.
c) Aufzeichnungen des Leiters der Minenarbeiten am Pasubio, Mjr. Ing. Gjurkowics.
d) Bericht der Kaiserjägerdivision über die Sprengung der feindlichen Pasubioplatte
(op. Nr. 4073/18).
e) Gm. Ing. Brunner „Zwei Beispiele über den Minenkampf im Hochgebirge", Militär¬
wissenschaftliche und technische Mitteilungen, 1921, 11. und 12. Heft,
f) General Traniello ,,11 Pasubio e la guerra di Mine", Rivista militare Italiana, Roma,
1928'
g) Amedeo Tosti, ,,La guerra sotterranea 1915—1918", Mondadori, Milano.
Genauere1 technische Daten sind der in dieser Beziehung sehr ausführlichen, oben
unter e) erwähnten Studie des Gm, Ing. Brunner zu entnehmen.
10) Nach Aufzeichnungen des Oberstbrigadier von Ellison.