— 266 — Die Tatsachen gaben dieser Überlegung Recht. Denn ob der Feind von Westen (österr. Sprengung vom 29./9. 1917) oder von Osten (Österr. Sprengung vom 24./12. 1917), also an den beiderseitigen äußersten Be¬ grenzungen des angenommenen Minenfeldes, oder in der Mitte (österr. Sprengung vom 2./2. 1918) vorging, er wurde immer rechtzeitig entdeckt, angegriffen und zum Halten bzw. zum Aufgeben des Angriffes gezwungen. Diese beiden Hauptstollen wurden in der allgemeinen Richtung un¬ beirrt weitergeführt und, sobald der Gegner irgendwo vermutet oder fest¬ gestellt wurde, von den Hauptstollen sofort ein Nebenstollen als Angriffs- stollen abgezweigt, dann so weit geführt, daß die Angriffsmine auch der notwendigen Ladungsgröße nach den Hauptstollen nicht mehr gefährden, geschweige denn zerstören konnte. Diese zwei großen Stollen waren aber auch das Maximum dessen, was man sich bei den damals schon sehr beschränkten Mitteln leisten konnte. Man muß bedenken, daß bei der zunehmenden Länge der Stol¬ len die menschlichen und maschinellen Mittel immer mehr vermehrt werden mußten, doch an Qualität abnahmen. Eine kleine Reserve mußte außerdem gehalten werden. Dort wo das Minenfeld der Höhe und Tiefe nach mächtiger wurde, trat folgerichtig eine weitere Verästelung der beiden Hauptstollen im ver¬ tikalen Sinne und später auch eine Teilung im Grundriß ein. Das Endergebnis aber war nicht mehr von den ursprünglichen Absichten und Entschlüssen bestimmt und auch nicht von den Ereignissen des Minenkampfes. Der allgemeine bedrohliche Mangel an Kräften und Mitteln zur Fortsetzung des Minenkrieges war es, der den höheren Kom- mandenl den Entschluß aufzwang, ohne taktische Auswertung dem Minen¬ krieg ein Ende zu machen, wobei die Möglichkeit, dem Gegner durch eine größere Sprengung noch Verluste und Schaden zuzufügen, nicht außer acht gelassen werden sollte. So kam es zur letzten und zur — auch nach italienischen Angaben — größten Sprengung auf dem österreichisch-ungarischen und italienischen Kriegstheater. s. Sino \ttyt Ain 14. März übernahm das 1. Kaiserjägerbrigadekommando wieder den Abschnitt Pasubio,43) nachdem es von Anfang November 1917 an auf den ,,Sieben Gemeinden" in Verwendung gestanden war. Kommandant 43) Nach dem Abgang des 1. Kaiserjägerbrigadekommandos vom Pasubio in den ersten Tagen des November 1917 führte Obst, v, Walluschek, dann ab 3- Jänner 1918 Obst. Förster von Mezzaselva das Kommando dieses Abschnittes,