— 255 — räumt werden. Mit der Besetzung der Stellung nach der Sprengung war zu warten, bis der Steinschlag und die Gaswirkung vorüber waren. Der genaue Zeitpunkt der Sprengung wurde den Truppen erst sechs Stunden vor derselben bekanntgegeben."6) o) Die große österreichische Sprengung am 13. März 1918 um 4.30 Uhr früh. (Hiezu siehe die Skizzen Seite 229, 249 und 261.) Nachdem um 3 Uhr früh des 13. März alle Zündleitungen nochmals überprüft, um 4 Uhr sämtliche Vorbereitungen getroffen waren, wurde Punkt 4,30 Uhr durch Einschaltung der Zündleitung in die Lichtmaschine die Zündung der Mine aktiviert. Das sofort spürbare Beben des Bodens und ein dumpfes Rollen zeig¬ ten die gelungene Sprengung an. Steinmassen wälzten sich aus den Seiten¬ teilen der feindlichen Platte heraus, der Oberteil stürzte ein. Als Laut¬ erscheinung war im Zeitpunkt der Sprengung nur ein dumpfer Donner zu hören, dann folgte das Krachen des zermalmten Gesteines und das Rollen der nachstürzenden Felsmassen. Mit dem Zusammenstürzen des Gesteins setzte auch wieder die auf¬ fallendste, bei jeder Sprengung auftretende Erscheinung des Minenkrieges am Pasubio, die Flammenwirkung der Sprenggase, ein. Das ganze Massiv der italienischen Platte glich einem Flammenmeer, aus dem ununter¬ brochen bis zu 30 m lange Stichflammen herausschössen. Diese Flammen¬ wirkung pflanzte sich feindwärts durch alle Hohlräume fort. So schössen an der Ostseite der italienischen Platte bei der Stellung Cadorna-West und an der Westseite bei dem Stollen Parma durch 20 Minuten wie aus einem Rohr mächtige Stichflammen hervor. Es waren dies die beiderseitigen Ausgänge des Stollens Belluno—Zero, die wie Auspuffrohre wirkten. Auch nachher waren noch bis 11 Uhr vormittags annähernd 30 Gas¬ explosionen zu hören. Mit dem Einsturz der Platte setzte auch das Hilfe¬ rufen der verschütteten italienischen Besatzung ein, das noch in der fol¬ genden Nacht zu hören war. Die Flammenwirkung der Explosion sprang aber auch durch die Lassen und unverdämmten Nebenstollen auf die österreichische Platte über. Bald nach der Sprengung schössen hier gewaltige Stichflammen aus dem Ausgange der Spitzenkaverne, dem Ellisonstollen und der Ka¬ verne IV b heraus. Die halbe Platte war kurze Zeit in Flammen gehüllt. Bei der letztgenannten Kaverne wurde die zur Besetzung der Spitze (Vorstellung) voreilende Besatzung (2 Offiziere und 10 Mann) von deh 36) Befehlsverhältnisse am Pasubio zur Zeit der Sprengung: Kommandant des Abschnittes Pasubio Oberst Förster von Mezzaselva, Kommandant des 4. TJR. Oberst Putzker, Kommandant des III/4. TJR. und der Platte Hptm. À. Konasch, Kommandant der Besatzungskompagnie (10/4- TJR.) Oblt. v. Ziller, Kmdt. der MGkp. Oblt. Horner.