— 246 — k)Die italienische Sprengung am 13, Feber 1918 um 16.45 Uhr.26) (Hiezu siehe die Skizzen Seite 229 und 261.) Nochmals versuchten die Italiener, die Arbeiten am österreichischen Hauptstollen zu stören und entzündeten am 13. Feber um 16,45 Uhr die schon bereitgestellte Mine ihres Abwehrstollens 4. Die Explosion brachte aber gleichzeitig die 9 m entfernte Mine ihres Stollens 3 zur Entzündung. Merkwürdig war auch, daß etwa eine Stunde später, während die Ita¬ liener eben die Entlüftung der vergasten Stollen wieder in Angriff nahmen, um 17.45 Uhr neuerlich eine äußerst heftige Erschütterung die italienische Platte erbeben ließ und eine grelle Stichflamme aus dem Stollen Zero herausfuhr, die eine Gruppe von Mineuren bei der Arbeit überraschte, 2 tötete und1 8 verletzte. Die Ursache dieser Explosion konnte nicht festgestellt werden, Italienischerseits glaubte man, daß ein durch die erste Explosion entstandener Brand sich in den österreichischen Gängen fortgesetzt und dort irgend ein Lager mit Explosionsstoffen entzündet oder eine in der Nähe des italienischen Stollens 5 gelagerte Mine getroffen hätte. Jeden¬ falls habe der Brand eine große Ausdehnung genommen, da die öster¬ reichische Platte eine geraume Zeit hindurch in dichten Rauch ge¬ hüllt war. Die Sprengung hatte im österreichischen Stollensystem zwar keine zerstörende Wirkung hervorgerufen, leider aber den Verlust an Men¬ schenleben verursacht. Sechs Leute der Bohrmannschaft wurden während der Arbeit durch die feindliche Minensprengung überrascht und durch die rasch darauffolgende Gasexplosion getötet.27) Es war dies die zweite feind¬ liche Sprengung, die auf österreichischer Seite Menschenopfer forderte. Die Arbeiten der italienischen Mineure waren in der letzten Zeit rascher vor sich gegangen. Ihr zunächst liegender Stollen (wahrscheinlich Napoli) wurde auf 20 bis 25 m Entfernung geschätzt. Auch vermutete man, daß sie tiefere Schichten wie bisher aufgesucht hätten. Zu Täuschungszwecken sprengte man am 24. Feber*) eine kleine Mine, deren Ladung aber so gering war, daß sie ihren Zweck nicht er¬ füllte. Sie wird in italienischen Berichten nirgends erwähnt, 26) Nach italienischen Angaben fand die Sprengung am 13, Feber, einem Gedenk¬ tag der Geniewaffe, statt. In allen Österreichischen Feldakten ist jedoch als Tag der Sprengung der 12. Feber angeführt. 27) Die Opfer der Sprengung waren: Zgsf. Georg Demyen, Sappeur Matthias Simon der Sappeurkompagnie 3/21, Pionier Josef Spitz der Pikp. 2/2, Korp. Johann Danner, Gefr, Giulio Benuzzi und Sappeur Gabor Maroszan des Gesteinsbohrzuges 57. *) In dem in der Anmerkung 9, Seite 222, angeführten Plan des 11, Armeekom¬ mandos ist sie als IV. österreichische Sprengung knapp hinter der rechten Minen¬ kammer der großen Sprengung vom 13. März eingezeichnet. Diese Eintragung dürfte irrtümlich erfolgt sein, da , alle anderen vorhandenen Pläne und Skizzen eine solche nicht aufweisen. Zudem berichten weder die österreichischen Feldakten noch die italie¬ nische Literatur von einer Sprengung an diesem Tage. Der Leiter der österreichischen Minenarbeiten gibt an, daß nur die Zündung einer gering geladenen, wirkungslosen Täuschungsmine erfolgt sei.