— 232 — durchgeführt, wobei u. a. auch die Röhrenleitungen zum Ziel genommen und teilweise zerstört wurden. Weiters geben italienische Berichte an, daß in den letzten Augusttagen durch österreichisches Geschützfeuer zwei Motore unbrauchbar gemacht und die Hauptleitung für die Kom¬ pressionsluft an drei Stellen unterbrochen wurde. Tatsächlich war öster- reichischerseits für den 28. August eine Artilleriebeschießung größeren Umfanges angeordnet worden, in deren Verlauf jedenfalls d'er erwähnte Schaden verursacht wurde. An diesem Schießen nahmen auch die 42 cm Haubitze in Serrada und 2 — 24 cm Mörser teil. Die Beschädigungen der Motore und der Kabelleitungen waren die Ursachen einer länger dauernden Unterbrechung der italienischen Bohr¬ arbeiten, díe¡ auch der österreichischen Besatzung nicht entging. Der Kom¬ mandant auf der Platte, Hptm. Konasch, meldete damals: ,,Feind ist in der letzten Nacht und auch heute in seinem unter¬ irdischen System auffallend ruhig. Sollte er die Sprengung einer Mine vorbereiten?" e)DieösterreichischeSprengungam 29. September 1917 um 0.30 Uhr- (Hiezu die Skizzen Seite 229, 238, 249 und 261.) Die beiden Offensivstollen Napoli und Reggio hatten nach der Be¬ rechnung der Italiener Ende September das Gebiet unter dem Fuß d'es Nordabfalles ihrer Platte erreicht. Ersterer war sogar nur mehr 12 m von jenem Punkt entfernt, an dem sie nach ihrem Plan jene große Mine unter dem Sattel zur Explosion bringen wollten, deren Aufgabe es war, den entgegenkommenden österreichischen Stollen aufzufangen und zu ver¬ nichten. Denn bis zum 21. September und schon früher hatten ihre Ap¬ parate und das Horchen mit dem bloßen Ohr Detonationen und andere Geräusche aufgefangen, deren Ausgangspunkt man in geringer Entfer¬ nung unter dem Sattel des Eselsrückens vermutete. Aus der Zahl der Minierschüsse und aus dem den österreichischen Motoren eigentümlichen Geräusch glaubte man ferner mit Sicherheit annehmen zu können, daß die Österreicher in zwei oder mehreren Stollen vorgingen, entweder um die Beschaffenheit des Felsens unter der italienischen Platte zu erkunden oder einen Stollen abzufangen. Nach genauerer Feststellung der Entfernung veranlaßte die vermeint¬ lich große Nähe d'er österreichischen Arbeitsstellen die Italiener, in einer Distanz von 5 bis 6 m soviel Explosivstoff aufzustapeln, daß wohl das öster¬ reichische Minensystem, nicht aber ihres Schaden leide. Sie wollten auch dadurch einer österreichischen Sprengung zuvorkommen, daß sie an den Enden verschiedener Horchgänge würfelförmige Kisten mit 25 kg Spreng¬ stoff, Zündmittel und Sandsäcke zur Verdämmung bereitstellten, um sie gegebenenfalls zur sofortigen Spengung zur Hand zu haben. Indessen arbeiteten sie aber an dem Vortrieb der beiden Offensivstollen Napoli