— 194 bei, daß die Insassen nicht schon erstickten, bevor sie gerettet wurden. Nur in einer Küche waren alle Köche im Rauch umgekommen. Die Ret¬ tungspartie stieß auf der Suche nach dieser Küche in einer Schneetiefe von 4 Meter auf das Dach derselben. Als man dort ein Loch schlug, quollen dichte Rauchwolken heraus und zeigten an, daß alle Mühe vergebens sei, weil das Herdfeuer zur Zeit des Niederganges der Lawinen noch nicht ausgelöscht worden war. An der Unglücksstätte konnten nach angestrengter Arbeit 20 Mann tot, die übrigen zwar zum Teil verletzt, aber lebend ausgegraben werden. Um 16 Uhr ging die dritte und bald darauf die vierte Lawine nieder, ohne jedoch Opfer zu fordern. Der Verlustrapport des Brigadekommandos am 13. Dezember für den Bereich hinter den Stellungen gab an: Karrenstaffel 42/7 6 Tote, 4 Verletzte Arb.-Abt. 60/V 5 „ Radiostation 2 ,, Bohrzug 4 ,, Summe: 17 Tote, 4 Verletzte Am Abend des 13. hörte um 21 Uhr endlich der Schneesturm auf und am 14. morgens strahlte der herrlichste Sonnenschein über die Schneelandschaft, der Himmel dunkelte im tiefsten Blau. Wenn auch der 15. wieder einen Schneesturm brachte, so war dies doch nur das letzte Aufflackern des furchtbaren Unwetters, das unerhörte Qualen und Leiden der Besatzung des Pasubioplateaus gebracht hatte.1) Am 17. fiel noch leichter Schnee, um dann schließlich einem besseren Winterwetter Platz zu machen. Die Schneemassen hatten den Stellungsverlauf völlig verdeckt und unkenntlich gemacht. Der Unterkunftsmangel machte sich sehr unan¬ genehm bemerkbar, da zur Zeit der Stürme viele Hütten eingedrückt oder wegen des bedrohlichen Holzmangels verheizt worden waren. Um die Mittagszeit traf der Korpskommandant GdK. Fürst Schön- burg-Hartenstein im Brigadebereich ein, um die Stätten des Unglücks und die Stellungsbesatzungen zu besuchen. Auch die Italiener wurden von zahlreichen Lawinenunfällen betroffen. Am 8. Dezember wurden in den Baracken zweier Kompagnien des III/158 sechs Mann getötet und 24 verletzt; am 13. Dezember gab es am Menerle (1-/4 km südwestlich Mga. Cosmagon, Spezialkarte) 13 Tote und 30 Verletzte der Genietruppe und 2 Offiziere und 3 Mann vom JR. 157. Am 14. Dezember wurden Zelte, Küchen und Marodenzimmer von einer Lawine in der Nähe der Mga. Cosmagon verschüttet. Das Unglück kostete 26 Tote und 56 Verletzte- 1) Im übrigen Bereich der Heeresgruppe Erzherzog Eugen hielt der Weiße Tod gleichfalls überreiche Ernte. Die Verluste in der Zeit vom 5. bis 14. Dezember betrugen: 795 Tote, 505 Vermißte (zu den Toten zu rechnen) und 652 Verletzte.