— 193 — kompagnien 7/8 und 1/6, Verpflegsartikel zum 1. TJR. zu bringen, kamen aber nicht einmal bis zum Sattel 2006 und mußten umkehren. Starke Lawinengänge im Bisortetal verschütteten die Unterkünfte von 3 Arbeiterabteilungen und einen Teil der Karrenstaffel 42/7. Zwei Stunden später mußte die Telefonzentrale des Brigadekommandos wegen höchster Lawinengefahr geräumt werden. Auch d'er Roiteabschnitt (3. TJR.) blieb vom Weißen Tod nicht ver¬ schont. Nicht weniger als 4 Lawinen gingen am 13. über das Roitelager hinweg. Beim ersten Lawinengang war ein Teil der 14. Kompagnie eben mit Schneeaufräumungsarbeiten beschäftigt, während der übrige Teil sich in den Unterkünften vor dem Schneesturm schützte, um später die arbei¬ tenden Kameraden abzulösen. Sie wurden alle von den Schneemassen in den Hütten begraben. Da aber sofort die Rettungsmannschaft zur Hand war und unausgesetzt und angestrengt arbeitete, konnten alle, bis auf den Zugsführer Stefan, lebend ausgeschaufelt werden. Oberst Nürnberger befahl hierauf die sofortige Räumung des Lagers. Während aber die Kompagnien sich sammelten und teils auch noch die Habseligkeiten aus den Hütten holten, ging die zweite, noch größere Lawine nieder. Sie begrub alle Hütten neuerdings, Teile der Regiments- pionierabteilung und der Skikompagnie, die noch mit dem Ausgraben der Hütten beschäftigt waren. Die aufgetürmten Schneemassen waren meterhoch. Umsonst versuchte die in den Hütten eingeschlossene Mann¬ schaft, sich mit den Bergstöcken oder den Stangen der Sanitätstragbahren durch die Schornsteine frische Luft zu verschaffen. Doch war alle Mühe umsonst. Die meterhohe Schneedecke konnte nicht durchstoßen werden. Die bei Lawinengefahr eingeschärfte Vorsichtsmaßregel, nicht zu rauchen, die Schwarmöfen und Petroleumlampen auszulöschen, trug wesentlich dazu Schemfil, „Die Pasnbio-Kämpfe". Lawinenunglück im Bisortetale, Bergung der Leichen. (Bild aus „Tiroler Kaiserjäger im Weltkrieg" von Guido Jakoncig. Verlag Wagner, Innsbruck.)