180 — begraben konnte. Endlich kam auch vom Regimentskommando, wo nur eine kleine Schneelawine niedergegangen war, Hilfsmannschaft heran. Die Pioniere brachten Fackeln, Schaufeln und Seile mit und nach Frei¬ legung eines tiefen Schachtes hatten wir das Dach des Unterstandes er¬ reicht. Das Bild, das sich nach dem Aufsägen der Decke bot, war schreck¬ lich. Die Leute hatten auf den beiden großen übereinanderliegenden Prit¬ schen schon geschlafen, als die Lawine niederging, und waren größtenteils erstickt, während andere noch lebend zwischen den gebrochenen Brettern Winterstrapazen am Pasubio. Trägerkolonne auf dem Marsche zum Sattel, Kote 1949. Die Kampftruppen mußten ungeachtet des anstrengenden Stellungsdienstes in stundenlangen Märschen Material und Proviant in die vorderste Linie bringen. (Bild aus „Tiroler Kaiserjäger im Weltkrieg" von Guido Jakoncig. Verlag Wagner, Innsbruck.) und geknickten Balken eingeklemmt lagen und mehr oder weniger schwere Verletzungen erlitten hatten. Es war ein gräßlicher Anblick. Ein Jäger, dem zwischen zwei Toten merkwürdigerweise nichts geschehen war, sang, als wir ihn ausgruben, uns ganz unverständliche Lieder. Es war V2I2 Uhr nachts, als wir endlich alle geborgen hatten, und merkten nun erst, in welcher Verfassung wir selbst waren. Tropin aß von oben bis unten saßen wir halberfroren im Schnee und fragten uns, wohin wir unser müdes Haupt legen sollten. Unsere Hütte oben dürfte wohl bereits ganz zusammengebrochen sein. Ein wenig später kam auch Lt. B. von seiner Hilfeleistung zurück. Er war mit seinen Leuten ebenso trostlos bei¬