— 155 — unter andauernd heftigem Beschüsse. Stellung war keine vorhanden, so daß die Besatzung der Vorstellung einer Beschießung restlos zum Opfer gefallen wäre. In dieser richtigen Erkenntnis hat Hptm. Fleischner nur eine Kompagnie, die des Oblt. Dr. Rostacher, zum Angriffe befohlen." d) Angriff der Bosniakenkompagnie Oblt. Dr. Rostacher um 21.30 Uhr auf der Platte. Die Verschiebung und Bereitstellung der Kompagnie Rostacher auf der Platte war erst in den späten Nachtstunden beendet. Um 21.30 Uhr gingen die Bosniaken mit bekannter Schneid und Tapferkeit zum Angriffe vor. Doch das in der Dunkelheit schwer zu überwindende und ihnen gänzlich unbekannte Gelände, das sofort ein¬ setzende italienische Abwehrfeuer und besonders die aus der linken Flanke wirkenden Maschinengewehre brachten die Angriffswellen vor der Sand¬ sackstellung zum Stehen. Es kam zu einem Feuergefecht aus nächster Entfernung. Um schließlich die Kompagnie, die sehr brav angegriffen hatte, nicht nutzlos zu opfern, befahl der Kompagniekommandant die Zurücknahme in die Hauptstellung. Zwei Offiziere und fast zwei Drittel des Gefechts¬ standes blieben tot oder verwundet auf dem Kampfplatz liegen. Über die Wucht dieses in Wellen vorgetragenen Angriffes und über die Tapferkeit der Bosniaken berichtet die Geschichte des Bataillons Aosta: ,,Die Österreicher machten im Dunkel der Nacht drei aufeinander¬ folgende Angriffe,60) einer heftiger als der andere. Alle drei wurden zu¬ rückgeschlagen, weil die Alpini von einer heiligen Begeisterung zum Siege erfüllt waren. Die Österreicher fielen in Haufen vor unseren Gräben und unaufhörlich kamen neue hinzu." Obst, von Partyka, dem vom Mißlingen des Gegenstoßes Meldung erstattet wurde, drängte dessenungeachtet weiter, die Italiener gänzlich von der Platte zu vertreiben. Mjr. Högn erteilte daher dem Hptm. Fleischner schriftlich den Be¬ fehl zur Wiederholung des Angriffes beim Morgengrauen mit stärkeren Kräften und ohne Rücksicht auf die Verluste. Außer den zum Angriffe befohlenen Kompagnien (6. und 8.) wurde noch die eben eingetroffene 1. Kompagnie (Lt. Morelli) zur Verfügung gestellt. Zugleich erging der Auftrag, die Reste des I. und IV. Bataillons und der Maschinengewehrabteilungen des 1. Kaiserjägerregimentes aus der Stellung auf der Platte zu ziehen. „Groß war allerdings die Zahl der Jäger nicht, die diesen Befehl er¬ lebten," schrieb Lt. Oberguggenberger. ,,Die 4. und 1. Kompagnie mar¬ schierten nun zum zweitenmal, stark dezimiert, von der Platte ab, dar¬ unter nur wenige Offiziere und Mannschaften, die im September die ß0) Damit dürfte das Vorgehen der drei Angriffswellen gemeint sein