— 124 — Nachdem in den Abendstunden die Platte gänzlich vom Feinde ge¬ säubert war, konnte man an die Ordnung der Verbände schreiten. Es waren zu dieser Zeit Offiziere und Mannschaften von acht Kompagnien durcheinandergemengt. Die Besetzung wurde folgend geregelt: Vorstellung: eine Feldwache der 13. Komp. (1 Untoff. und 6 Jäger), Hauptstellung: 3 Züge der 13. Kompagnie, Reserve in der Kommandokaverne: etwa 20 Mann der 1. u. 4. Komp,, in der Kaverne A und Nr. 1: die Reste der 14. und 16, Kompagnie, von der MGA. IV (Oblt. Metz) 2 MG. gegen die Vorstellung gerichtet, 1 MG. flankierend gegen Cosmagon, 1 MG. flankierend gegen die Sek¬ tion 8. Die bisher im Kampfe gestandene MGA. I (Lt. Br. Graff), die fast aufgerieben war, wurde zurückgezogen. Nun konnten auch die außerordentlich schweren Verluste besser übersehen werden. Von der 14. und 16. Kompagnie waren nur mehr geringe Reste vorhanden, die 1. und 4. zählte zusammen kaum 20 Mann, die MGA. I hatte außer den sonstigen schweren Gefechtsverlusten durch einen Volltreffer in die Kaverne auf einmal 7 Tote zu beklagen. Die Verbände waren nun zwar geordnet, die Kompagnien aber durch das fast den ganzen Tag anhaltende Geschütz- und Minenwerferfeuer und durch die furchtbaren Eindrücke des Kampfes abgespannt und müde. Sie konnten aber mangels frischer Truppen noch nicht abgelöst werden. e) Italienischer Angriff gegen die Feldwachen vor den Sektionen 8 und 9. So wie der Angriff der Teile der italienischen Gruppe Obst. Perrol auf der Platte nicht zur Ausführung kam, hatte sich auch der Angriff der übrigen Teile dieser Gruppe gegen den Groviglio (Sektionen 8 bis 9) nicht als ein einheitlich geführter bemerkbar gemacht. Ein Angriffsversuch gegen die Sektion 8, wahrscheinlich von Teilen des Alpinibataillons Cervino geführt, wurde um S Uhr früh dürch das Abwehrfeuer der Besatzung und durch flankierendes Maschinengewehr¬ feuer von der Platte her vereitelt. Lt. Oberguggenberger meldete hierüber: „Um 8 Uhr früh beobach¬ teten wir, daß die Italiener mit stärkeren Kräften gegen die Sektion 8 vorstießen. Sofort wurde ein Maschinengewehr am linken Flügel bei dei sogenannten ,,Kopftraverse" in Stellung gebracht und kam gerade noch zurecht, den zurückeilenden Feind in der Flanke zu fassen." Über die Einzelheiten des Angriffes der übrigen Teile der Kolonne Obst. Perrol ist aus der italienischen Militärliteratur nichts bekannt. Nur aus dem Buche des Capitario Valentino Coda ,,Due anni di guerra con la Brigata Liguria" entnehmen wir die Ereignisse bei einem zeitlich gleich¬ laufenden Angriff der 5/157.