— 123 — c) Einsatz von Verstärkungen der Kaiserjäger auf der Platte und Rückzug der Italiener in die Sandsackstellung. Als endlich nach Stunden verzweifelten Wartens um 14 Uhr die Handgranatenabteilung des IV. Bataillons und die ersten Teile der 13. Kompagnie als Unterstützung eintrafen, war die Gefahr gebannt und Lt. Oberguggenberger konnte etwas aufatmen. Nebst Munition und Hand¬ granaten brachten die Reserven auch die Entscheidung auf die Anfrage des Sektionskommandanten mit, die lautete: „Die Platte ist bis auf den letzten Mann zu halten. Ausreichende Reserven im Anmarsch. Cosmagon endgültig verloren. Feind greift Roiterücken an. Neue Aufnahmsstellung Roiterücken—Pasubiokaserne, Riegelstellung." Die Platte mußte also unter allen Umständen gehalten werden. Lt. Oberguggenberger warf sofort die Handgranatenabteilung und die herangekommenen Teile der 13. Kompagnie in die Hauptstellung, Aus dieser ansehnlichen Verstärkung der Feuerkraft schlössen die Italiener auf einen beginnenden Angriff der Kaiserjäger und zogen sich in die Sand¬ sackstellung zurück, wo sie sich verschanzten und ein recht unangenehm wirkendes Maschinengewehr in Stellung brachten. Auch die italienische Artillerie glaubte einen zu erwartenden Angriff niederhalten zu müssen und legte heftiges Feuer auf die Platte. d) Angriff der Kaiserjäger um 18 Uhr und gänzliche Säuberung der Platte. Sobald die Beschießung nachließ, befahl Lt. Oberguggenberger, den Feind gänzlich von der Platte zu werfen. Die unermüdlich tätigen Leut¬ nante Jakoncig und Matscher setzten mit frischen Kräften und unterstützt vom einzigen noch brauchbaren Maschinengewehr des Lt. Br. Graff zum Angriffe an und warfen im Handgranatenkampf die Italiener um 18.30 Uhr gänzlich von der Platte herunter. Die Feldwache der Vorstellung wurde von Zgsf. Hampl mit einem Schwärm besetzt, der mit den in den Felsen noch standhaltenden Italienern einen heftigen Handgranatenkampf führte, bis sie sich schließlich zurückzogen. Einige wurden gefangengenommen. So war am Abend des 10. die Platte wieder vollständig in der Hand der Kaiserjäger. Über die Kampftätigkeit auf der Platte an diesem Tage schreibt General Schiarini37): ,,Das heftige Feuer des Feindes hinderte das Alpini - bataillon Mte. Berico, das durch eine Kompagnie des Bataillons Exilies verstärkt worden war, an einem weiteren Vorgehen am Dente." 37) Schiarirli, L'Armata del Trentino 1915—1919, S. 214,