— 95 — Inzwischen stieg das Halbbataillon Hptm. Pfrogner auf dem Wege zur Cosmagonmulde vom Roiterücken ab und stieß auf die zurückgehenden Reste der Sektionsbesatzungen. Erst aus den Erzählungen der Offiziere erfuhr Hptm. Pfrogner die richtige Lage, wonach nicht nur die gesamten Stellungen der Sektionen 3 bis 6, sondern auch ein Teil der Sektion 2 in Feindeshand waren. Angesichts dieser Lage entschloß er sich zur Ände¬ rung seines Angriffsplanes. Er ließ die Reste der Sektionsbesatzungen in eine Kompagnie unter Kommando des Oblt. Kaiser zusammenstellen und gruppierte die ihm nun zur Verfügung stehenden Kräfte folgend1: Höhengruppe unter seinem Kommando bestehend aus der 5. und 8. Kompagnie. 5. Kompagnie (Hptm. Kirpal) mit dem rechten Flügel längs des Steilabfalles des Cosmagon, 8. Kompagnie (Lt. i. d. Res. Urbanek) im Staffel links, ein aus Serbokroaten zusammengesetzter Zug einer Land¬ sturmkompagnie als Flankendeckung. Talgruppe: Kombinierte Kompagnie Oblt. Kaiser in der Cosmagon¬ mulde in Richtung auf Sektion 5 und Lt. i. d. Res. Wenzel auf dem längs des Roitehanges führenden Weges Richtung ebenfalls Sektion 5. Maschinengewehre standen nicht zur Verfügung, da die MGA. II in der Stellung eingesetzt gewesen war. Der Beginn des Angriffes war für 12 Uhr Mitternacht festgesetzt. Beim Kommando der Sektion 2 (Oblt. Albrecht, 4. Komp.) ange¬ kommen, erhielt Pfrogner die Nachricht, daß ein Teil der Stützpunkte, und zwar D-18, 19 und 20 in Feindeshand seien. Er entschloß sich daher, vorerst aufzuklären und sie durch die 5. Kompagnie wieder in Besitz zu nehmen und dann den Vorstoß gegen die Sektionen 3 und 4 zu machen. Nachdem die vorgeschickten Patrullen bestätigt hatten, daß ein Teil der Stützpunkte der Sektion 2 tatsächlich in Händen der Italiener sich befindet, begann der Angriff, dessen Verlauf später geschildert werden wird. b) Italienischer Angriff auf die Platte um 16 Uhr. Inzwischen hatte auch der Angriff auf die Platte stattgefunden. Die Ruhe des Morgens wurde um 6.30 Uhr früh durch einige dumpfe Schläge in der Ferne unterbrochen. Bald darauf explodierten auch bereits die ersten Granaten auf der Platte, die das zehntägige Ringen auf diesem kleinen Raum einleiteten.11) Das Feuer verstärkte sich zusehends. Geschosse aus allen Kalibern vollführten einen Feuerwirbel und hüllten die ganze Platte in dichten Rauch. Auch der Raum dahinter bis Buse di Bisorte stand unter dem grandiosen Vorbereitungsfeuer der zahlreichen italienischen Batterien. Der Sektionskommandant, Kommandant der 4. Kompagnie Lt. i d. Res. Viktor Oberguggenberger, verfügte zur Vermeidung von Verlusten 1A) Den Schilderungen der Kämpfe auf der Platte ist hauptsächlich der Bericht des Sektionskommandanten Lt. Oberguggenberger zugrunde gelegt.