m — 69 — Die Kampfanlage auf der österreichischen Platte war in ihrer Bau¬ art und Ausführung im September noch sehr einfach und zerfiel in eine Vor- und eine Hauptstellung, Die letztere verlief von dem am Westrand gelegenen höchsten Punkt der Platte (2206)2) leicht abfallend quer über die Platte bis zum Ostrand, Dadurch wurde sie in zwei ungleiche Teile zer¬ legt, deren südlicher etwa ein Drittel, deren nördlicher etwa zwei Drittel der ganzen Plattenfläche ausmachte. Die südliche neigte sich leicht feind- wärts, die nördliche gegen Norden. Auf der dadurch sich ergebenden Kammlinie verlief die Hauptstellung. Die d'reieckförmige südliche Fläche hatte an dem mit ihrer Spitze dem Feinde zugewendeten Teil einen kurzen Kampfgraben, „Vorstellung" ge¬ nannt, mit einer angefangenen Kaverne, in dem sich als Besatzung eine Feldwache aufhielt. Von ihr aus führte sowohl längs des Ost- wie des Westrandes der Platte je ein Laufgraben zur Hauptstellung, Der ganze Raum von der Vorstellung bis zur Hauptstellung aber war, da er sich leicht feindwärts senkte und von der italienischen Platte (2220 m) um etwa 16 m überhöht war, von ihr vollkommen eingesehen und mit allen Feuerwaffen wirksam bestrichen. Die Feldwache an der Spitze bildete nur eine vorgeschobene Wache, die wohl beobachten, aber nie dauern¬ den Widerstand leisten konnte. Gelangte * der Gegner in ihren Besitz, so war er aber erst am Rande der Platte und mußte entweder in den bei¬ den Laufgräben oder über das Gelände zwischen denselben die Haupt¬ stellung angreifen. Der Hinweis auf die Einteilung in eine Vor- und Hauptstellung er¬ scheint wichtig, weil in der italienischen Kriegsliteratur vielfach schon das Überschreiten der Vorstellung (Graben an der Spitze) als Besitznahme der Platte ausgelegt wird. Von einer Eroberung derselben könnte jedoch erst dann gesprochen werden, wenn der Angriff über die Hauptstellung bis an den Nordrand der Platte vorgetragen worden wäre. Dies war nie der Fall, Der Angriff auf die Platt e.3) Zur Zeit des Angriffes waren die Sektionen 7 (Platte) bis 14 von Bataillonen des 1. TJR. besetzt. Sektion 7 bis V2ÌO: IV/1. TJR. (Obstl. v. Fößl), Sektion V210 bis 14: II/l. TJR. (Mjr. Högn), Unterabschnittsreserve: l/l. TJR. (Hptm. Gamber). 2) In manchen Karten auch mit 2200 kotiert. — Auf nebenstehendem Bild der österreichischen Platte ist die Lage der dortigen Stellungen klar ersichtlich gemacht. 3) Als Grundlagen für die Schilderung des Angriffes dienten die Kriegsakten des 1. TJR. und die Bearbeitung der Kriegsgeschichte dieses Regimentes von Oblt. i. d. Res. Blaas-