— 65 — Alpini auf der ganzen Front zum Stehen gebracht. Nur an einigen Stel¬ len waren sie bis fast an die Hindernisse herangekommen, an einer Stelle der Sektion 5 sogar in den Kampfgraben eingedrungen. Der sofort von der Sektionsreserve geführte Gegenstoß säuberte in kürzester Zeit den Graben, bevor noch die vom Bataillonskommando in Marsch gesetzte Reserve, die Pionierkompagnie 1/10, eingreifen konnte. Dieser örtliche Einbruch war von den Alpini des Bataillons Aosta mit großer Schneid durchgeführt. Er wird nachstehend noch genauer beschrieben werden. Der Angriff auf die Cosmagonstellung hatte fast zwei Stunden ge¬ dauert und war nach dieser Zeit überall abgewiesen. Die Italiener hatten sich zurückgezogen und in einer Entfernung von etwa 400 Meter ein¬ gegraben. Ihre Verluste waren sehr schwer. Ueber 100 Gefallene lagen vor den Stellungsgräben, 68 unverwundete und 5 verwundete Alpini wur¬ den gefangengenommen, 2 Musketen erbeutet. Die Verluste der Kaiserjäger dagegen waren mit Rücksicht auf die stundenlange schwere Beschießung verhältnismäßig gering. Fhr. i. d. Res. von Schleinitz tot, Lt. i. d. Res. Kraft und Fhr. i. d. Res. Schams schwer, Lt. i, d. Res. Pohl und Kadettaspirant Hölzl leicht verwundet. Von der Mannschaft waren 14 tot und 85 verwundet. Über den Angriff gegen die Sektion 5 und 6 (Tre Panettoni) enthält die Geschichte des Alpinibataillons Aosta eine genauere Beschreibung, die im folgenden wiedergegeben sei. In einer tiefen Mulde zwischen dem Westabfall des Pasubio und den Steilabfällen der Lora (Imbutto genannt) sammelten sich vor dem Angriff das Bataillon Aosta auf der rechten, das Bataillon Vicenza auf der linken Seite. Ersteres gliederte sich dort in eine erste Welle: aus dem Erkun¬ dungszug des Lt. Franco Cioja und der 41. Kompagnie (Hptm. Beltrico), drei Maschinengewehrsektionen und einer Sektion Torpedominenwerfer, in eine zweite Welle, die aus der 43. Kompagnie (Hptm. Bellocchio), und in eine dritte Welle, die aus der 42. Kompagnie bestand. Das um 6 Uhr früh beginnende Artilleriefeuer war von solcher Hef¬ tigkeit, daß die Alpini das Gefühl des sicheren Gelinges des Angriffes bekamen. Leider aber war auch die österreichische Artillerie nicht un¬ tätig geblieben. Sie suchte die Räume, in denen die Truppen dicht massiert waren, und deckte die schutzlos am Boden liegenden Soldaten mit Gra¬ naten zu. Die Bekämpfung der österreichischen Batterien durch die italie¬ nischen war von keinem Erfolg begleitet, weil der Nebel die Beobachtung stark hinderte. Sobald er sich aber hob, nahmen italienische Geschütze in verstärktem Maße mit direktem Schuß die österreichischen Hindernisse unter Feuer. Als nach 6 Stunden die mörderische Beschießung unterbrochen wurde, vermuteten die Österreicher den Angriffsbeginn und eröffneten ein heftiges Maschinengewehrfeuer. Man hatte unsererseits jedoch nur Pa¬ trullen zur Erkundung der Artilleriewirkung vorgeschickt, die leider als noch gänzlich unzulänglich erkannt wurde. Um diese Zeit hatte das Schemfil. ..Die Pasubio-Kämpfe''. 5