— 57 — deten häuften sich. Der Angriff stockte . . . Erst als die 2. Kompagnie JR. 158 vom Palom her zu Hilfe kam, wurden die Kaiserjäger überrannt/' Der italienische Gegenangriff wurde aufgehalten und artete in ein stehendes Feuergefecht aus. Dabei hatte am schwersten die Feldwache des Kadetten Ebner gelitten. Sie hatte alle bis auf drei Mann verloren und wurde zurückgeworfen. Mit diesen meldete sich Kadett Ebner bei seinem Kompagniekommandanten und bekam den Auftrag, mit einer zugewiesenen Verstärkung die Feldwache wieder zu nehmen. Am Wege dorthin wurde er tödlich verwundet, von der Mannschaft kam niemand mehr zurück. Die einundeinhalb Züge starke Besatzung des linken Teiles der Stel¬ lung konnte länger standhalten, doch auch sie erlitt immer größere Ver¬ luste. Um 20 Uhr waren nur mehr einige Jäger vorhanden, der Komman¬ dant Fhr. Stockinger verschüttet und verwundet. So hatte die Ausd'auer und die Tapferkeit der verhältnismäßig gerin¬ gen Besatzung den Gegenangriff der Italiener fast bis zur Vernichtung auf¬ gehalten, konnte aber die Wiedereroberung der italienischen Sandsack¬ stellung nicht hindern. Während dieser Ereignisse war das Regimentskommando wegen Unterbrechung der Telefonleitung von der Gefechtslage nicht unterrichtet. Erst durch eine um 20.30 Uhr vom Artilleriehauptmann Pokorny verfaßte und abgegebene Lagemeldung erfuhr es von der Wiedereroberung der Stellung durch die Italiener. Die Meldung lautete: ,,Seit 20 Uhr abends vorgeschobene italienische Stellung vom Feinde wiederbesetzt. Artilleriegruppe will meine Meldung nicht glauben. Ich stelle sie als positiv hin. Die Kaiserjäger haben sich in diesem entsetz¬ lichen Trommelfeuer brav bis zum letzten Mann gehalten und getan, was sie konnten." Im Auftrage des Brigadiers befahl der Regimentskommandant die Wiederholung des Angriffes, wozu ein halbes 1/1. TJR. zur Verfügung ge¬ stellt werden sollte. Unterdessen wurde aus der Sektion 3 ein neuer italienischer Angriff abgeschlagen. Darüber meldete der Bataillonskommandant: „Die drei Züge der Pionierkompagnie 4/9 und die Regimentsponier- abteilung, welche hinter die Sektionen 3 und 4 verschoben worden waren, kamen eben zu rechter Zeit, einen italienischen Stui*m abzuschlagen. Hiebei wurden einige Gefangene gemacht. Die feindliche Stellung ist sehr stark besetzt. Derzeit ist noch nicht der Zeitpunkt für eine Wieder¬ holung des Angriffes gekommen. Skikompagnie II und1 MGA. soeben ein¬ getroffen, letztere bereits eingesetzt." Im Gesamtbericht über die Ereignisse des Tages meldete der Bataillonskommandant Mjr. Schwabik, daß er es zwar für möglich halte, mit einer frischen Kompagnie die Sandsackstellung wieder zu erobern, doch würde dies nach seiner und der Kompagniekommandanten Ansicht sehr schwere Opfer kosten, weil einerseits die feindliche Stellung jetzt viel stärker besetzt sei und weil andererseits eine schwere feindliche