fowuatxgHù» I \ ' — 36 — auf den rechten Flügel des 1/48 befohlen, um ihn vorzureißen. Das IV/1. TJR. (Obstl. von Fößl) bildete die Reserve hinter dem 1/1. TJR, Mit dem Einsatz des 1. Kaiserjägerregimentes war in die Mitte der Angriffsfront unverkennbar ein neuer Schwung gekommen. Die Kompagnien des IL Bataillons griffen schneidig an, rissen die 90er mit und durchbrachen um 12.45 Uhr die vorderste, bei den ehema¬ ligen Feldwachen gelegene italienische Linie, Die 6. und 8. Kompagnie erstürmten den Teil der ehemaligen Feld- wachenlinie vor der Kote 2100 und nahmen 1 Offizier und 63 Mann des JR. 219 gefangen.19) Über die Tätigkeit der 7. Kompagnie lassen wir den Gefechtsbericht eines Zugskommandanten derselben, des Fhr. i. d. Res. Anton Amann folgen: ,,Der Angriff der vorne liegenden Bataillone hatte vollständig auf¬ gehört. So / schwanden die Stunden dahin. Zu Mittag hieß es: ,,Die Kaiser- jäger greifen an! Um 13.30 Uhr muß der Pasubio in unseren Händen sein!" Vor uns lag eine einige hundert Schritte breite Mulde20), die der Gegner unter Sperrfeuer hielt. Im Laufschritt durcheilten wir diese Zone und erreichten den Standort der zum Stehen gekommenen 90er. Vor uns lag eine dichtbesetzte Linie der Italiener. Eben zog dichter Nebel durch das Capraratal herauf und umhüllte Freund und Feind. Unser Kompagnie¬ führer Lt. i. d. Res. Heindl, ein alter Haudegen, der seit dem Winter 1914/15 alle Gefechte d'es Regimentes mitgemacht hatte, rief uns zu sich. Rund um eine am Boden liegende Karte wurde Kriegrat gehalten. Schlie߬ lich rief Heindl: ,,Ach was! mit der Karte ist im Nebel ohnehin nichts an¬ zufangen. Wir stürmen!" Und ohne sich weiter umzusehen, ging er voran in den Nebel hinein. Ihm folgte im Laufschritt und mit Hurragebrüll die ganze Kompagnie. Da es im dichten Nebel sehr schwer war, die Verbin¬ dung aufrechtzuerhalten, war eigentlich jeder auf sich selbst angewiesen. Der Sturm gelang und um 13.30 Uhr waren 13 Offiziere und über 300 Mann des italienischen Infanterieregimentes 219 gefangengenommen und meh¬ rere Maschinengewehre erbeutet. Die nicht zu beschreibende Freude jedes Soldaten, der in einer erstürmten Stellung steht, und die nur derjenige mitfühlen kann, der sich in der gleichen Lage befunden hat, sollte aber nicht lange währen. Wir waren wie ein Keil zu weit vorgeprellt und hingen mit beiden Flügeln in der Luft. Von allen Seiten bestrich uns italienisches Maschinengewehr¬ feuer und auch das Artilleriefeuer blieb nicht aus. Die wenigen Steine boten mehr moralische als wirkliche Deckung und manchen tapferen Kämpen traf ein tückisches Geschoß. Unter anderen fiel hier Lt. i. d. Res. Neuwinger. Um die Situation besser überblicken zu können, richtete er lö) Hiebei zeichnete sich besonders Oberjäger Eichler der 6. aus, der mit seinem Zug als erster in die feindliche Stellung eindrang und 23 Mann gefangennahm. Er selbst wurde schwer verwundet. 20) Damit ist die Mulde zwischen Feldwachen- und Hauptstellung gemeint, die später „Feldwachenmulde" genannt wurde.