Nr. 16. Oberösterreichische Bauzeitung. Seite 129. Welche ist die älteste Eisenbahn in Österreich? Uber diese Angelegenheit werden wir ersucht Auskunft zu geben. Wir antworten: Am 7. September 1824 wurde dem Professor Anton Ritter von Gerstner das aus¬ schließliche Privilegium „zu dem Baue einer zwischen Mauthausen und Budweis, die Donau mit der Moldau verbindenden Holz- und Eisenbahn“ verliehen. Mit der Erteilung dieses Privilegiums wurde der Eisenbahnbau in der Österreichischen Monarchie inauguriert. Am 30. Juli 1827 folgte das einer Privatgesellschaft in Böhmen erteilte Privilegium für eine „Holz- und Eisenbahn zwischen Prag und Pilsen“ und am 18. Juni 1832 wurde den Handlungshäusern Geymüller, Rothschild und Stametz ein Privilegium „zu dem Baue einer zwischen Gmunden und Linz, die Donau mit dem Gmundner See verbindenden Holz- und Eisenbahn“ verliehen. Die beiden letzten Privi¬ legien sind im wesentlichen fast wörtlich gleichlautend mit dem Privilegium für die Linz-Budweiser Bahn und dienten die Bestimmungen dieser vorgenannten zwei Bahnprivilegien wieder zum größten Teile als Grundlage für das sodann weiter, am 4. März 1830, dem Wechsel¬ hause S. M. v. Rothschild erteilte Privilegium „zu dem Baue einer Eisenbahn zwischen Wien und Bochnia mit den Nebenbahnen nach Brünn, Olmütz, Troppau, Bielitz und Biala, dann zu den Salzmagazinen in Dwory, Wieliczka und bei Bochnia“, dem sogenannten Nordbahn- Privilegium. Baunachrichten aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Wasserleitung. Für den Bau der Wasserleitung Aussee-Reitern wurde ein Staatsbeitrag von 8000 Kronen bewilligt. Die Gesamtkosten betragen 75.000 Kronen. . Bau eines Amtshauses. Der Gemeindeausschuß in Obermais (Tirol) beschloß den Bau eines freistehenden Postgebäudes neben dem Rathause. Verschiedenes. Der Vorarlberger Landesausschuß bewilligte nachgenannten Gemeinden die Aufnahme von Darlehen: Rieden für K 10.000 zum Ankäufe eines Kirchen¬ bauplatzes, Gaißau für K 15.000 zur Kirchenrestauration, Dornbirn für K 8000 zur Erweiterung des Schulhauses in Oberdorf, Feldkirch für K 197.000 zur Erweiterung des Elektrizitätswerkes und bis zu K 200.000 als Betriebs¬ fonds für das Elektrizitätswerk. Aus den Gemeindeausschußsitzungen der Stadt Urfahr. (Sitzung vom 30. Juli 1909.) Vorsitzender Bürgermeister Dr. Hinsenkamp macht folgende Mitteilung: Die Gemeinde Urfahr hat sich an die Staatsbahn¬ direktion in Linz mit dem Ersuchen gewendet, bei der Erbauung von Arbeiterhäusern für Staatsbahnbedienstete auch auf Urfahr Rücksicht zu nehmen und dort solche Arbeiterhäuser zu erbauen. Die Staatsbahndirektion habe nun diesbezüglich mitgeteilt, daß sie bereits einen Grund in Linz erworben habe, doch werde sie später das An¬ suchen der Gemeinde Urfahr in Erwägung ziehen. Bürgermeister Dr. Hinsenkamp berichtet ferner über den Neubau einerDoppelVolksschule im westlichenStadtgebiete.In der Sitzung des Schul¬ baukomitees am 15. Juli 1909 wurde beschlossen, zur Er¬ langung von Projekten für den Schulneubau an der Mittel¬ straße: a) eine unbeschränkte Preiskonkurrenz einzuleiten, b) sich hinsichtlich der Bedingungen an die des Wiener Architektenvereines anzulehnen, jedoch unter Hervor¬ hebung der strengsten Wahrung der Anonymität, c) drei Preise von zusammen 1000 K (500 K 1. Preis, 300 K 2. Preis und 200 K 3. Preis) auszusetzen und d) eine eigene Preisjury aufzustellen. Ebenso wird es notwendig sein, f) die Durch¬ führung der Preiskonkurrenz in die Wege zu leiten. Die Sektion beantragt, diesen Vorschlägen beizutreten und empfiehlt gleichzeitig, Herrn Bürgermeister zu ersuchen, den Vorsitz in der Preisjury zu übernehmen und weiter nachstehende Herren zu ersuchen, sich an der Preisjury zu beteiligen: Herrn Baudirektor Josef Kempf, Herrn Karl Peters, Statthalterei-Ingenieur, Herrn Michael Eugen Sehr atz, Bauunternehmer; diese als technische Juroren. Ferner zur Vertretung der Schul- und Orts¬ interessen zu ersuchen: Herrn Hans Knapp, Ortsschulrats- Obmann, Herrn Dr. Leopold Weng er, Mitglied des Ortsschulrates, und Herrn Karl Krenn, Schulleiter und Mitglied des Ortsschulrates. Weiter wäre festzustellem daß der Ausspruch der Jury die Gemeinde keineswegs verpflichtet, den Bau nach einem oder dem anderen preisgekrönten Projekte auszuführen, wie überhaupt der Gemeinde bei der Vergabe der Arbeiten und bei der Wahl des Projektes freie Hand Vorbehalten bleibt. Nach einer kurzen Debatte über die Bestimmung der Preise, an der sich die Gemeindeausschüsse Schlager, Nunwarz und der Berichterstatter beteiligen, wird der Antrag angenommen. Nach dem Anträge des Gemeindeausschusses Augi wird beschlossen, das Parzellierungseinschreiten des Herrn Fritz Tscherne zu genehmigen. Im Wege der Dringlichkeit wird über Antrag des Gemeinderates Schumann beschlossen, einen Wasser¬ durchlaß in der Petrinumstraße im Kostenbeträge von 900 K herzustellen. Patentliste über in Österreich und in Deutschland angemeldete und erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, Ingenieur und Patentanwalt, Wien VII/2, Siebensterngasse 39. Auszüge aus diesen Patentanmeldungen zind erhältlich. Gegen die zur Auslegung gelangten Anmeldungen kann auf Grund des § 58 des österreichischen Patentgesetzes, be¬ ziehungsweise § 24 des deutschen Patentgesetzes innerhalb zwei Monaten, vom Auslegungstage ab gerechnet, Einspruch erhoben werden. In Österreich ausgelegt: Deckenputzbefesti- gung. Pelikan Josef, Stukkaturmeister in Wien. (Kl. 37 a. A 3859—08). — Lichtverteilender Glasbaustein. Ebstein Konrad, Kaufmann in Breslau. (Kl. 37 d. A 4122—08). — Rollgitter. Enzinger Leopold, Techniker in Graz. (Kl. 37 c. A 910—09). In Österreich erteilt: Bauelement. Johann Reichel, Schlossermeister in Tulln. (Kl. 37 b. Nr. 38.793). — Einrichtung zur Ermöglichung der Fortführung von Bauten bei ungünstiger Witterung. Josef Ludwig, Stadt¬ baumeister iu Wien. (Kl. 37 b. Nr. 38.892). In Deutschland an gemeldet: Einrichtung zur Verankerung von Gerüsten, Hallen, Zelten und anderen Bauwerken durch einen Haupterdanker und mehrere Nebenanker. Wilh. Hilgers, Tempelhof. (Kl. 37. H 37.089).