Seite 128 Oberösterreichische Bauzeitung. Nr. 16. ein Frachtpferd 1.00, ein Pferd bei Militär-Transporten 1.20, im gewöhnlichen Trab 3.30, im Militär-Galopp 4.44, im Renn-Galopp 13.00 M., ja bei Rennpferden hat man noch größere Geschwindigkeit beobachtet, so bei dem „Consul“ mit einem Reiter von 54 Kg. Gewicht eine solche von 16.32 M. pro Sekunde (Schnellzugsgeschwindig¬ keit). Das Schiffspferd zieht in der Sekunde 77 Kg. 0.50 M. weit oder es leistet, was dasselbe sagt, eine Arbeit von 38.5 Mkg. Da es nun 10 Stunden am Tage arbeitet, so ist seine tägliche Leistung 1,386.000 Mkg Das Frachtpferd zieht in der Sekunde 70 Kg. 1 M. weit und arbeitet 9 Stunden, leistet also täglich 2,041.200 Mkg. Aehnlich lassen sich für das Militärtransportpferd täglich 1,512.000 und für ein gutes Chaisenpferd 1,058.400 Mkg. berechnen. Zur Vergleichung sei angeführt, daß der Mensch ohne ungewöhnliche Anstrengung eine Arbeit von 7.5 Mkg. pro Stunde leisten und damit 8 Stunden täglich fortfahren kann, sodaß sich seine tägliche Leistung auf 210.000 Mkg., also zehnmal weniger als die des Fracht¬ pferdes, stellt. Anderseits halten Dauerläufer recht wohl eine Geschwindigkeit von 3 M. pro Sekunde etwa 3 Stunden lang aus. Die Leistung des Menschen ist aber im allgemeinen zehnmal geringer, als die des Pferdes. Lokale Baunotizen. Zur Landesausstellung in Linz 1909. Behufs Vor¬ besprechung über etwaige bauliche Neuheiten, welche auf der nächsten „Oberösterreichischen Landes-Hand- werker- und Industrieausstellung in Linz“ exponiert werden sollen, ist der Referent für baufachliche Berichte in die „Oberösterreichische Bauzeitung“ Herr Schriftsteller Eduard Kornhoffer täglich von 9 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags in seiner Wohnung, Linz, Kaiser Josefstraße Nr. 5, zu treffen. Die Redaktion. Richtigstellung. In der letzten Nummer unseres Blattes vom 1. August 1909 haben sich bei der Erklärung über die eingezeichneten Nummern in der Grundrißskizze des Villenbaues einige Fehler eingschlichen, die wir zu berichtigen haben. Es soll nämlich heißen: I. Eingang, II. Durchgang, III. Zimmer des Herrn, IV. Zimmer der Dame, V. Badezimmer, VI. Schlafzimmer, VII. Speise¬ zimmer, VIII. Kinderzimmer, IX. Klosett, X. Gastzimmer, XI. Stiege, XII. Veranda, XIII. Abgang in den Keller. Tischlerarbeiten. Die Tischlerarbeiten im Neubau des Landeskulturrates auf der Promenade und für den Hotelbau Achleitner in Urfahr hat der Linzer Tischler¬ meister Herr Rupert Berger erhalten. Ein neuer Saalbau in Linz. Der jetzige Eigentümer des Hotel „zum goldenen Schiff“ auf der Landstraße ließ im hinteren Trakt seines Gebäudes einen geräumigen Gartensalon erbauen, der nach dem Projekte des Bau¬ meisters Herrn Gustav Steinberger von diesem zur Aus¬ führung gebracht wurde. Die Maßverhältnisse des Saales sind folgende: Länge 32 Meter, Breite 8 Meter, Höhe 7 Meter. An der Rückwand ist für das Orchester eine Galerie angebracht. Allgemeinen Beifall fand bei der am 7. August erfolgten Eröffnung des Saales die dekorative Ausstattung desselben. Im Interesse der Baugewerbe. Laut Erlasses vom Juli 1909 gibt das Handels-Ministerium den Rekursen der Genossenschaft der Baugewerbe in Gallneukirchen, des Johann Hoheneder in Rohrbach, des Johann Pils in Windhag, des Karl Glinsner in Gallneukirchen gegen die Statthalterei-Entscheidung vom 5. Jänner 1909, mit welcher entschieden wurde, daß alle in den politischen Bezirken Freistadt, Kirchdorf, Linz (Land), Linz (Stadt), Perg, Rohrbach, Steyr (Stadt), Steyr (Land) und Urfahr an¬ sässigen Maurermeister unter Ausscheidung aus ihren bisherigen Genossenschaften eine eigene Fachgenossen¬ schaft zu bilden haben, aus den Gründen der ange¬ fochtenen Entscheidung keine Folge. Da nunmehr die angefochtene Entscheidung der Statthalterei in Rechts¬ kraft erwachsen ist, werden die von den Proponenten ausgearbeiteten und vorgelegten Statuten der neuen Ge¬ nossenschaft gemäß § 126 der Gewerbeordnung genehmigt. Die konstituierende Versammlung dieser Genossenschaft findet Sonntag den 12. September 1909 vormittags statt. Gleichzeitig wird auch die Generalversammlung des Vereines der Maurermeister Oberösterreichs abgehalten und hiebei die Gründung des Landesverbandes vorberaten; für nachmittags ist eine gemeinsame Besichtigung der Ausstellung geplant. Tagesordnung und alles nähere wird separat zugesendet. Ein Ausstellungsobjekt. In der Steinmetzwerkstätte einer Provinzstadt Oberösterreichs wird an der Herstellung eines kunstvoll gearbeiteten Kirchen-Portales gotischen Stils emsig gearbeitet. Das Portal, zu dem ein Schüler des verewigten Wiener Dombaumeisters Schmidt die Zeichnung lieferte, komme auf der nächsten Oberöster¬ reichischen Landes-Handwerker- und Industrieausstellung in Linz zur Ausstellung. Bau eines Sparkassegebäudes. Die Direktion der Sparkasse in Freistadt hat beschlossen, ein neues Amts¬ gebäude erbauen zu lassen, dessen Ausführung wahr¬ scheinlich dem dortigen Baumeister Herrn J. Grill über¬ tragen wird. Fabriksbau. Die Strick- und Wirkwarenfabrik von Wagner & Reinert in Wels errichtet an der Stadtgrenze einen neuen Fabrikzubau. Über die Brettel-Jalousien. Wiederholt laufen bei uns Klagen ein über die schlechte Beschaffenheit der in Linz so häufig angewandten grünen Brettel-Jalousien an den Straßenfenstern der Wohngebäude. Diese Jalousien machen ein Gepolter beim Aufziehen und Ablassen, bieten keine Sicherheit gegen Einbruch, halten die Sonnen¬ strahlen nicht vollständig ab und sind stets einer Reparatur unterworfen. Warum wendet man hier nicht wie in Wien, Graz, Budapest etc. als Fensterverschluß die sogenannten Spalettläden an, die leicht zu dirigieren, einbruchsicher und von großer Dauerhaftigkeit sind. Zur Abhaltung der Sonnenstrahlen kommen dann im Innern der Fenster die beliebten Zwilchrouleaux, die hinausgespreizt werden können und eine angenehme Kühle verbreiten. Wasserleitung. Die Marktkommune Frankenmarkt läßt eine neue Wasserleitung respektive Zweigleitung von der Quelle nächst der Moosmühle bis zum märktischen Hochreservoir errichten. Die Installierung der Wasser¬ leitung wurde der Linzer Firma Josef Klein übertragen. Brückenumbau. Die k. k. Statthalterei in Linz ver¬ gibt den Umbau der Allerheiligenbrücke über den Pram- fluß bei Schärding im beiläufigen Kostenbeträge von K 71.600. Die Behelfe können im technischen Departement der genannten Behörde eingesehen werden. Dorthin sind auch Offerte bis 25. August zu richten. Vadium für die Bauarbeiten K 3450. — Gleichzeitig werden auch Offerte für die Lieferung der erforderlichen Geländer (Martin¬ flußeisen) 1600 Kilogramm und Gußeisenständer 1200 Kilo¬ gramm entgegengenommen. Vadium K 170.