Seite 152. Oberösterreichische Bauzeitung. Nr. 17, Tagen die Gleiche bei allen Baulichkeiten erreicht zu haben. Auch mit der Rohrlegung, dem Schornsteinaufbau und anderen Einrichtungen, welche die Projektantin und Unternehmerin der Gaswerksanlage Firma S. Elster selbst ausführen wird, soll demnächst begonnen werden. Grundsteinlegung zur neuen Kirche in Klein¬ münchen. Ebenfalls Sonntag den 20. August fand die Grundsteinlegung zur neuen Pfarrkirche in Kleinmünchen statt. Zum rascheren Fortgang des Baues hat die hoch¬ herzige Wohltäterin von Kleinmünchen, Frau Marie Löwenfeld, die auch als Anregerin des Kirchenbaues bezeichnet werden muß, verprochen, einen Beitrag zur Bausumme im Betrage von 20.000 Kronen zu leisten. Grundsteinlegung. Am 20. August fand in Wels die Grundsteinlegung zur neuen Herz Jesukirche statt. Von dem Kirchenbau, der den Dombaumeister Herrn Mathäus Schlager zum Verfasser hat, werden wir demnächst näheres bekanntgeben. Grundsteinspruch. Aus Anlaß der Grundsteinlegung zu oben erwähnten zwei Kirchenbauten fällt uns ein alter Grundstein Spruch auf, den wir in Paul Rowalds Buch: „Brauch, Spruch und Lied der Bauleute“ verzeichnet finden. Derselbe lautet: „Ins Erdreich streut der Landmann goldenen Samen Und hofft, derselbe solle wachsen und gedeihen; Was wir der Mutter Erde erst entnahmen, Das senken wir aufs neue wieder ein, Indem wir jetzt in des Allmächtigen Namen, Zum Hausesgrunde diesen ersten Stein Dem dunklen Schoß derselben anvertrauen, In Hoffnung des Gelingens aufzubauen. Gewähr7 der werte Bauherr jetzt die Bitte: Er wolle mit dem Maurerhammer nun Nach altehrwürd’ger hergebrachter Sitte Die üblichen drei ersten Schläge tun Mit eigener Hand, recht in des Steines Mitte, Damit er fest und sicher möge ruh’n. Es muß des Herren Hand in allen Sachen, Die glücken sollen, stets den Anfang machen. (Drei Hammerschläge.) Doch soll der Bäu sich gut und stark erproben, Vermag es unser Fleiß noch nicht allein, Denn immer kommt der Segen erst von oben, Gott gibt zuerst zum Werke das Gedeihen. So sei denn Herz und Hand zu ihm erhoben: Er wolle uns ein gnädiger Vater sein! Zu unserer Arbeit das Gelingen schenken Und in Gefahren unsere Schritte lenken. Bahnhofumbau. Das k. k. Eisenbahnministerium hat das von der Südbahn vorgelegte Projekt für den Umbau des Bahnhofes in Bozen-Gries vom sachlichen Standpunkte aus entsprechend gefunden. Die kommissionelle Ver¬ handlung wird demnächst stattfinden. Bau des Kurmittelhauses. Der Gemeindeausschuß in Meran hat das vom Architekten Max Langheinrich (München) herrührende Projekt eines zu erbauenden Kurmittelhauses angenommen. Die Ausführung des Baues hat ehestens zu beginnen. Bau- eines Post- und Telegraphengebäudes in Inns¬ bruck. Das Ministerium hat, wie uns mitgeteilt wird, den Bau des mit über 1 Million Kronen veranschlagten neuen Post- und Telegraphenamtsgebäudes der Allge¬ meinen österreichischen Baugesellschaft übertragen. Die Pläne für den Bau rühren von dem Oberingenieur der Statthalterei in Innsbruck, Architekten Natale Tommasi, her, unter dessen Oberleitung der Bau ausgeführt wird. Der Bau, welcher aus einem Hochparterre und drei Stock¬ werken besteht, wird alle Post- und Telegraphenämter sowie sämtliche Direktionsräume enthalten. Besonders monumental werden die Schalterhalle, welche durch zwei Stockwerke geht und durch Oberlicht erhellt wird, ferner die Vestibüle mit den Stiegenaufgängen und die Fassaden ausgestaltet werden. Es ist vorgesehen, daß sämtliche Räume mit Licht und Luft in reichlichster Weise versorgt werden, so daß das Gebäude nicht bloß architektonisch ein Meisterwerk sein wird, sondern auch allen hygienischen Anforderungen der Jetztzeit in vollem Maße entsprechen wird. An der Ecke der Maximilianstraße und Fallmeryer- straße, woselbst das von allen Seiten freistehende Gebäude seinen Platz findet, wird sich ein imposanter Turm er¬ heben, welcher eine elektrisch beleuchtete Uhr tragen wird, von der aus die anderen Uhren der Stadt das richtige Mittagszeichen abnehmen werden. Mit dem Baue wird noch heuer begonnen werden, die Fertigstellung soll im Jahre 1907 erfolgen. Heizungsanlage. Der Gemeindeausschuß in Feld¬ kirch (Vorarlberg) hat beschlossen, in der städtischen Volksschule an Stelle der bestehenden Luftheizung eine Niederdruck-Dampfheizung mit Ventilation zur Aus¬ führung bringen zu lassen, und wurden diese Arbeiten der Zentralheizungswerke-Aktiengesellschaft in Wien um 9400 K übertragen. Gemeindebauten in Salzburg. Der Firma Fellner & Hellmer in Wien wurden von Seite der Stadtgemeinde Salzburg drei größere Projekte zur Ausarbeitung über¬ geben. An der Ecke der Schwarz- und Auerspergstraße soll eine große, modernst eingerichtete Badeanstalt er¬ richtet und sodann das Kurhaus in eine Kaltwasser- S <ahi«p soll zu einem mit allem Komfort ausgestatteten Kurhaus umgestaltet und gleichzeitig damit ein großes Hotel ver¬ bunden werden. Bei der neuen Kurhausanlage soll be¬ sonders auf die Errichtung eines großen Saales Bedacht genommen werden. Ein Eldorado für Bautechniker. In der „Deutschen Volkszeitung für den Neutitscheiner Kreis“ ist am 23. August a. c. folgende „Ausschreibung“ erschienen: Mit 1. Oktober 1905 gelangt bei der Stadtgemeinde Fulnek eine Diurnistenstelle zur Besetzung. Be¬ werber um diese Stelle müssen die Bürgerschule oder eine Gewerbeschule besucht haben. Gewerbe¬ schüler, welche das bautechnische Fach gehört haben, erhalten den Vorzug. Das Anfangsdiurnum beträgt für Bürgerschüler monatlich 20 K, fürGewerbeschüler wirddasselbe nach Ablauf des ersten Monates vereinbart. Ge¬ suche mit dem letzten Schulzeugnisse belegt, sind bis 10. September 1. J. beim Stadtvorstande in Fulnek zu überreichen. Stadtvorstand Fulnek, am 18. August 1905. Der Bürgermeister Gerlich m. p. Wie uns der „Deutsche Verband der Bautechniker Österreichs“ mitteilt, hat der Glückliche, der diese Stelle erhält, folgende Arbeitsleistungen vorgeschrieben: Schreib¬ geschäfte der Gemeinde; Aufsicht über städtische Objekte und Arbeiten; Verfassung von Plänen und Kosten¬ voranschlägen für Gemeindearbeiten etc. etc. —- Man sollte es nicht für möglich halten, daß man jemandem, von dem derartige Arbeiten verlangt werden, einen Gehalt