Nr. 21. ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. Seite 165 (anschliessend an den Strassenkanal in der Dr. Bahr¬ gasse) an Herrn Josef Stadlbauer vergeben. Da Herr Stadlbauer von der veranschlagten Summe 10*6 °/0 Nachlass gewährte, so beträgt die Erstehungssumme 2612 K 40 h. Derselbe Referent Gemeinderat Heinisch beantragt, die Lieferung von Schotter für die Strassen in Lustenau und Waldegg pro 1904 dem Herrn Josef Veicht um den Preis von 3 K 75 h pro Kubikmeter zu übertragen. (Angenommen.) Gemeinderat Dimmel referiert über die Abänderung des Operationsgebäudes bei den Zubauten des Allge¬ meinen Krankenhauses in der Weise, dass der nördliche, früher ebenerdig gedachte Teil desselben wie der übrige Teil auf erster Stockhöhe aufgeführt wird und beantragt: Der Gemeinderat genehmige die Abänderung des Planes für die Erbauung des Operationsgebäudes im Sinne des von Herrn Hofrat v. Gruber ausgeführten Projektes und bewillige die dazu erforderlichen Mehrkosten im Betrage von 3000 K. (Angenommen.) Schliesslich beantragt derselbe Referent die Her¬ stellung des Kanales beim Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Linz an den Herrn Josef Stadlbauer für 3658 K 72 h zu übertragen. Herr Stadlbauer offerierte mit einem Nachlass von 20 °/0 von dem Kostenüberschlag. Inhalt. Zum Schlüsse der Bausaison 1903. — Neuer Fenster-Fest¬ steller (mit Abbildung). — Ueber das Rauchen der Schornsteine, resp. der Zimmeröfen. — Aus den G-emeinderats-Sitzungen in Linz. — Lokale Bau¬ notizen. — Aus der Fachliteratur. — Angesuchte Baulizenzen in Linz. — Angesuchte Baulizenzen in der Stadt Urfahr. — Ausweis über die Um¬ schreibung von Immobilien in Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug in Linz. — Briefkasten. — Inserate. Lokale Baunotizen. Auszu stellende Spitalpläne. Die Direktion des hiesigen Isabellen-Kinderspitals lässt in Gustav Steinbergers Baukanzlei die Pläne von ihrem Spitalgebäude zeichnen, um sie zur hygienischen Ausstellung nach Pressburg senden zu können. Bekanntlich hat Herr Baumeister Gustav Steinberger den Ausbau des Kinderspitals im vorigen Jahre vollzogen. Gymnasiumhau in Wels. Der oberösterreichische Landtag hat der Gemeinde Wels die Aufnahme eines Darlehens in der Höhe von 300.000 K für den Bau eines Gymnasialgebäudes bewilligt. Ein Ratschlag. Von einem Leser unseres Blattes, der ein altes Haus kaufen, dasselbe demolieren and an dessen Stelle ein neues Gebäude aufführen lassen will, werden wir befragt, wie hoch das Abbruchmaterial an¬ zuschlagen sei und welches davon bei einem Neubau noch verwendet werden kann. Diese Frage ist schwer zu beantworten vor Untersuchung des alten Hauses und nur dann lässt sich die Verwendung eines oder des anderen Baumaterials mit Bestimmtheit angeben, wenn es blossgelegt ist. Alto Häuser bewahren oft Steine von so schlechter Qualität, dass dieselben beim Aus¬ einanderschlagen geradezu zerschellen. Die alten Dach¬ ziegel eignen sich nur zu teilweiser Verwendung an Hintergebäuden u. s. w. Die alten Dielen geben höchstens den Bauzaun u. dgl. ab; Balken und Sparrwerk nützen nur noch als Brennholz, und nicht selten kann man mit Wahrheit das alte Material kaum so hoch verwerten, dass die Kosten für die Fortschaffung des Schuttes ge¬ deckt sind. Auch für altes Eisenwerk ist nahezu gar nichts zu erhalten. Man tut daher besser, die Abbrucharbeit eines alten Hauses einem Baumeister zu überlassen, der noch eher eine Verwendung dafür finden kann und es daher besser als ein Unterhändler bezahlen wird. Bauaussehreibung. Auf der Teilstrecke Schwarzach- St. Veit — Bad Gastein der als Staatsbahnlinie zu er¬ bauenden Tauornbahn ist die Ausführung der Hochbauten in den Stationen und Haltestellen sowie auf der freien Strecke im Offertwege zu vergeben. Die Bauvergebung erfolgt gegen Bezahlung von Pauschal- und Einheits¬ preisen, welche vom Anbotsteller selbst in die Preis¬ verzeichnisse einzusetzen sind. Die den Gegenstand der Bauvergebung bildende Strecke ist in drei Teile einge¬ teilt, und zwar: Streckenteil I von Schwarzach-St. Veit bis zum Klammtunnel, das ist von Km. 043 bis Km. 8; Streckenteil II vom Klammtunnel bis zur Angerschlucht, das ist von Km. 8 bis Km. 25*02, und Streckenteil III von der Angerschlucht bis" Bad Gastein, das ist von Km. 25*02 bis Km. 30*371. Der Bauwerber kann auf einen Streckenteil, auf zwei oder alle Streckenteile das Angebot stellen; dasselbe muss jedoch auf die sämtlichen Hochbauarbeiten eines Streckenteiles lauten, da nur die gesamten Arbeiten je eines Streckenteiles als ganzes zur Vergebung gelangen. Anbote sind bis 9. November LJ., mittags 12 Uhr, im Einreichungs-Protokolle der k. k. Eisenbahnbau-Direktion in Wien, VI., Gumpendorfer- strasse 10, zu überreichen. Die Baubehelfe erliegen bei der Eisenbahnbau-Direktion in Wien und bei der k. k. Eisenbahnbauleitung in Schwarzach im Pongau zur Ein¬ sicht auf. Das zu erlegende Vadium beträgt 5°/o. Heizanlage und Kanalisation. Seitens des Landes¬ ausschusses in Innsbruck gelangt die Errichtung einer Niederdruck-Dampfheizung sowie die Herstellung einer Kanalisation in der Landes-Irrenanstalt in Pergine im Offertwege zur Vergebung. Anbote sind bis 30. No¬ vember 1. J. an den Landesausschuss zu richten, bei welchem die Offertbehelfe erliegen. Bachverbauung. — Strassenbau. Der oberöster¬ reichische Landtag hat als Fortsetzung des bereits im Jahre 1901 festgestellten Verbauungsprogrammes folgende Bachverbauungen beschlossen: Beim Lausabach (Kosten 50.000 K), beim Haselgraben (Kosten 84.000 K), bei der unteren Aurach (Kosten 154.000 K) und bei der Vöckla (Kosten 29.000 K). Ferner hat der Landtag beschlossen, zum Bau einer neuen Strasse im grossen Naarntale, dessen Kosten 78.000 K nicht überschreiten dürfen, 40% aus Landesmitteln beizutragen. Aus der Fachliteratur. Dachscliiftungen. Praktisches Lehrbuch zur leichten Er¬ lernung der beim Schiften von Dächern vorkommenden Ar¬ beiten für Zimmerleute, Bauhandwerker und Bauschüler. Nach praktischen Erfahrungen bearbeitet von Hermann Rummler, 4. Auflage. Halle, 1903. Verlag von Ludwig Hofstetter. Preis gebunden Mark 3.—. Das uns in seiner vierten Auflage vor¬ liegende Buch umfasst 6 Tafeln nebst dem erläuternden Text und soll dazu dienen, jeden Bauarbeiter auch ohne besondere technische Vorkenntnisse in den Stand zu setzen, Dach¬ schiftungen sach- und fachgemäss zur Ausführung zu bringen. Die Tafeln sind klar und übersichtlich, der Text kurz, aber für jedermann leicht verständlich. Die Lehrmethode, von welcher der Verfasser sich hat leiten lassen, beruht auf jahre¬ langen praktischen Erfahrungen und erscheint sehr wohl ge¬ eignet, insbesondere denen, die nicht Gelegenheit hatten, eine Fachschule zu besuchen, genügende Vertrautheit im Auf¬ schnüren und Anreissen von Schiftungen, wie diese von einem Polier verlangt wird, zu vermitteln. Mörtel. Materialbedarfs- und Preistabellen für Kalk-, Zement-, Zementkalk und verlängerten Zementmörtel sowie