Seite 174. ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. Nr. 21. ein Verzeichnis jener Häuser, Gartenmauern u. s. w. in der inneren Stadt vorzulegen, die noch kein Trottoir haben, während die neuen Teile der Stadt diesbezüglich bevorzugt sind. Auf diese letztere Bemerkung erwidert Gemeinderat Wötzl, dass die Gemeinde da keine Aus¬ lagen habe, denn ein jeder, der baue, müsse sein Trottoir selber bezahlen. Ueber Antrag des Gemeinderates Beyer beschloss der Gemeinderat, die Professionisten-Arbeiten und Material- Lieferungen für den städtischen Haushalt pro 1903 auszu¬ schreiben und setzte als Endtermin zur Ueberreichung der bezüglichen Offerte den 15. November d. J., 12 Uhr mittags, fest. — Nach dem Antrag desselben Referenten wird die Anlage der elektrischen Beleuchtung des neuen Volksgartensaalbaues der Firma Schiessl um den Preis von K 9750*38 übertragen und gleichzeitig das Bauamt ermächtigt, kleine Abänderungen bei den Beleuchtungs¬ körpern vornehmen zu lassen. Ueber Anregung des Herrn Bürgermeisters wird noch festgesetzt, dass die Kosten dieser Abänderungen keinesfalls den Betrag von K 500 übersteigen dürfen. Ueber Referat des Gemeinderates H o r n i k wird beschlossen, den beiden Aushilfsschul¬ dienern an der k. k. Oberrealschule, wie den übrigen städtischen Aushilfsschuldienern, einen Wohnungsbeitrag von K 120 gegen Einziehung der Remuneration und der Teuerungszulage ab 1. November d. J. zu bewilligen. Hierauf Schluss der Sitzung. (Sitzung vom 29. Oktober). Gemeinderat Dr. Dinghofer berichtet über die Eingabe der Eheleute Schönhofer bezüglich Ankauf eines Baugrundes seitens der Stadtgemeinde Linz zu Strassenzwecken und beantragt: Der Gemeinderat be- schliesse, den Eheleuten Schönhofer für den von ihrem Besitze, Harrachstrasse Nr. 11 und der dazu gehörigen Gartenparzelle, zur Erbreiterung der Fadinger- und Harrachstrasse notwendigen Grund im Ausmasse von 78 Quadratklafter den Pauschalbetrag von 5800 K zu¬ zuerkennen. (Angenommen.) Lokale Baunotizen. Der Gesamtauflage unseres heutigen Blattes ist ein Prospekt der Fabrik für photographische Apparate Firma Gebrüder Ruth in Dresden beigelegt, den wir der Beachtung unserer geehrten Leser bestens empfehlen. Richtigstellung. In der von uns in letzter Nummer gebrachten Notiz über den Verandabau beim Schiess¬ stättengebäude in Kleinmünchen wurden unrichtige Mass- verhältnisse angegeben. Es soll nämlich statt 4 Meter 9 Meter Breite und statt 24 Meter 72 Meter Länge heissen. Auch ist es nicht richtig, dass Herr Zimmer¬ meister Franz Pichler als Mitkonkurrent für die Herstellung des Verandabaues aufgefordert wurde, sondern dass Herrn Huber die Ausführung desselben direkt übertragen wurde. Bau einer Färberei mit Trockenboden. Die Ivlein- münchener Aktienspinnerei und mechanische Weberei lässt auf ihrem Fabriksrayon ein Färberei¬ gebäude mit- Trockenboden errichten, welches eine Länge von 20*50 Meter und eine Tiefe von 15 Meter erhalten wird. In dem Gebäude werden untergebracht sein: Die Bleiche, der Indigocouleurraum, ein Vorraum und das Färbermeisterzimmer. Der Trockenboden soll zum Trocknen des gefärbten Garnes dienen und erhält einen Auslass von 20 auf 40 Meter, das Gebäude wird voll¬ ständig in Stampfbeton mit Kirchdörfer Portlandzement hergestellt und werden daselbst sämtliche Träger und Gussäulen mit armiertem Beton versehen, um das Eisen vor dem Angriff einer Säure zu schützen. Der Bau er¬ hält ein Holzzementdach und die Schalung wird mit Korksteinplatten verkleidet. Das Gebäude gelangt vom Baumeister Herrn Gustav Steinberger zur Aus¬ führung. Aufstellung von Epitaphien auf Friedhöfen in Provinzorten. Anlässlich unseres heutigen Leitartikels „Vom allgemeinen Friedhof in Linz“ haben wir noch beizufügen, dass auch auf manchen Friedhöfen in den Provinzorten mitunter Grabdenkmäler er¬ richtet werden, die an schöner Konzeption und feiner Ausführung nichts zu wüinschen übrig lassen. So hat zum Beispiel der Linzer Steinmetzmeister Herr Ale¬ xander Steller auf dem Gottesacker in Traunkirchen ein schönes Epitaph für die Familie des Herrn Dr. Olodi und ein solches auf dem Friedhof in Traun für Herrn J. Scheverik aufgestellt, welch beide Grabmäler ein günstiges Zeugnis ablegen von der Tüchtigkeit und dem Kunstverständnis ihres Erzeugers. Stallzubau. Der Brauereibesitzer Herr Josef Niklas lässt im Hofraum seiner Mälzerei in der Harrachstrasse 9 das Stallgebäude für einen Pferdestand von 8 Pferden vergrössern und über die ganze Anlage einen Heuboden hersteilen. Die Ausführung dieses Baues wurde dem Baumeister Herrn Gust av Steinberger übertragen. Bautätigkeit in Urfahr. Seit unserem letzten Be¬ richt vom 1. September 1. J. über die Bautätigkeit in der Stadt Urfahr wurden nachstehende Bauten in An¬ griff genommen und zum Teil fertiggestellt: Alois Fuchs, Fleischhauermeister, Maximilian¬ strasse Nr. 76. Bau eines Schlachthauses. Baumeister Josef K e p 1 i n g e r. Tramway- & Elektrizitäts-Gesellschaft, Landgutstrasse, grosse Remise. Baumeister Ober- österreichische Baugesellschaft. JosefKössler, Kaufmann in Linz, Kapellenstrasse, Bau eines Magazins- und eines Stallgebäudes. Baumeister Öberösterreichische Bau g e s e.ll s c h a f t. Ferner wurde dem Herrn Franz Habison, Bäcker¬ meister in Linz, von Seite der Stadtgemeinde die Bewilligung erteilt, seinen Grundkomplex in Heilham, auf dem Wege unter der neuen Brücke, parzellieren zu dürfen. Kanalisierungs-Arbeiten. Der Gemeinderat hat die Kanalisierung in der Eisenhandstrasse dem Baumeister Herrn Josef Simon um den Kostenbetrag von K 10.751 übertragen. Pflasterungsarbeiten. Laut Gemeinderatsbeschluss wurde die Pflasterung des Trottoirs vor dem neuen Volksgartensalon der Frau Maria Ammer für K 774*48 und die Pflasterung des Elisabeth-Kais (vor der Tabak¬ fabrik) dem Herrn Matthias Mit sch für K 489*96 über¬ geben. Zum Bau des Bosruck-Tunnels. Im Bureau der Eisenbahn - Direktion fand am 14. Oktober 1. J. die Er¬ öffnung der für den Bau des Bosruck-Tunnels eingelaufenen Offerte statt. Es handelt sich bekanntlich um den Bau des im Zuge der Staatsbahn Klaus-Steyrling—Selztal gelegenen, annähernd 4760 Meter langen eingeleisigen Bosruck-Tunnels sowie um die Ausführung der Unterbau¬ arbeiten und der Beschotterung der beiden an die Tunnel-