il IV. Jahrgang, Nr. 17. 'jiSiteinlSilSiTjgnjsn!^ Linz, 1. September 1899. Oberösterreichische Bauzeitnng Zeitschrift für Bauwesen. Redaction und Administration : LINZ, Mozartstrasse 28. — Herausgeber und Verleger: Eduard Kornhoffer. II Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: i ganzjährig mit fl. 10.— < ganzjährig mit . fl. 8 halbjährig . . „5.— halbjährig ... „4 ' vierteljährig . „ 2.50 0 I vierteljährig . . „2 für die Provinz Erscheint am 1. und 15. jedes ülEBEliEEli^EEEEE INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ österreichischen Bauzeitung", Linz, Mozartstrasse 28, ferner bei allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle Reclamationen und Beschwerden direct an uns erbeten. Inhalt. Der Zuwachs der österreichischen Städte in den letzten 30 Jahren. — Der erste österreichische Baumeistertag' in Wien. — Antike und moderne Grosstädte. — Local-Baunotizen. — Technische Neuigkeiten. — Briefkasten. — Offene Stellen. — Ausweis über die Umschreibung von Immobilien in Linz. — Angesuchte Baulicenzen in Linz. — Anmeldungen für Wasserbezus;. — Inserate. Der Zuwachs der österreichischen Städte in den letzten 30 Jahren. In Oesterreich gibt es im ganzen 44 Städte, welche über 20.000 Einwohner haben. Von ersterer Zahl entfallen 15 anf Böhmen und Galizien, 5 auf Mähren, 3 auf Nieder¬ österreich, je 2 auf OberÖsterreicb, Steiermark, Istrien und Tirol, je 1 auf Schlesien, Bukowina, Salzburg, Kärnten, Krain und Görz. In Dalmatien gibt es keine Stadt mit 20.000. Einwohner. Interessant ist der Zuwachs der Einwohnerzahl in diesen Städten seit dem Jahre 1869. In diesem Jahre zählten nur 3 Städte Oesterreichs über 100.000 Einwohner, nur 3 Städte über 50.000 Einwohner und ausser diesen nur 10 Städte über 20.000 Einwohner. Gegenwärtig haben 6 Städte über 100.000, 6 über 50.000 und 32 über 20.000 Einwohner. Ihrer Grösse und Einwohnerzahl nach haben besagte Städte folgende Reihenfolge. In der Parenthese ist die Bevölkerungszahl 1869 angegeben: Wien 1,623.134 (842.951), Prag 201.029 (164.267), sammt den Vorstädten 481.314 (219.864), Trie st 166.599 (115.814), Lemberg 141.484 (87.109), Graz 124.553 (81.119), Brünn 104.234 (73.771), Krakau 82.493 (49.835), Pilsen 66.274 (23.681), Zizkow 65.371 (4018), Czernowitz 60457 (33.884), Königliche Weinberge 52.997 (3610), Linz 52.842 (30.538), S mie how 47.666 (15.382), Przemysl 41.457 (15.185), Kolomea 36.853 (17*679), Floridsdorf 36.000 (3570), R eich e nb erg 33.318 (22.394), Bud weis 32.368 (17.413), Pola 31.623 (16.324), Aussig an der Elbe 30.861 (10.933), Laibach 30.864 (22.593), Tar now 29.496 (21.779), Salzburg 29.170 (20.334), Tar nop o 1 28.144 (20.087), Wiener-Neustadt 27.974 (19.173), Steyr 25.525 (13.392), Innsbruck 25.151 (16.324), I gl au 24.500 (20.049), S tanislau 24.371 (14.479), Tropp au 24.214 (?)', Mährisch-Ostrau 24.169 (6881), Prossnitz 23.484 (15.787), Teplitz 23.318 (11.848), Görz 22.967 (16.659), Trient 22.803 (17.083), K a r o 1 i n e n t h a 1 22.297 (13.384), Marburg 22.233 (12.838), N ü s s 1 e 22.082 (2387),,Wa r n s- d or f 20.908 (13.100), Klagenfurt 20.691 (15.285), Lieben 20.515 (5845), 01 mûtz 20.217 (15.229), Kládno 20.138 (10.707), Gabion z 20.103 (6752). Der Zuwachs der Bevölkerung in diesen 44 Städten in den verflossenen 30 Jahren beträgt 1,778.932 oder 86*03 Percent. Den grössten Zuwachs zeigen: Königliche Wein¬ berge 1349, Zizkow 1129, Floridsdorf 865, Nussle 825, Mährisch-Ostrau 251, Lieben 251, Smichow 210, Gablonz 198, Aussig 182, Pilsen 180, Przemysl 174, Kolomea 108, Teplitz 97, Pola 94, Wien 92*4, Steyr 91; Kladno 88, Budweis 86, Czernowitz 78, Linz 73, Stanislau 68, Karolinenthal 67, Warnsdorf 67, Krakau 65*5, Lemberg 62, Innsbruck 54, den geringsten, unter 50 Percent : Gleichen¬ berg 49, Prossnitz 48*5, Wiener-Neustadt 45*8, Triest 43*8, Graz 43*6, Salzburg 43, Brünn 41*4, Tarnopol 40, Görz 38, Laibach 37, Klagenfurt 35*8, Tarnow 34, Trient 33*5, Olmütz 32*8, Marburg 23, Prag 22*5 (aber mit den Vor¬ städten 215), Iglau 22, Troppau (?) Percent. d. r. Der erste österreichische Baumeistertag in Wien. Auf Initiative des Vereines der Baumeister Nieder¬ österreichs versammelten sich am 16. v. M. die Herren Baumeister aus allen Kronländern Oesterreichs im Saale des Gewerbevereines in Wien, um über die Uebelstände zu berathen, an welchen das Bauwesen heute zu leiden hat. Zu diesen Berathungen hatten sich 300 Theilnehmer eingefunden, darunter aus Oberösterreich die Herren Baumeister Franz Weikl, Wilhelm Bauer, Rudolf Urbanitzky, Josef Simon (sämmtliche aus Linz), Josef 'Keplinger (Urfahr), Franz Arbeshuber und Johann Ploberger (Steyr), Franz Dickinger (Bad Hall) und G. Aichinger (Vöcklabruck), welche alle von ihren Collegèn auf das herzlichste begrüsst wurden. Den Besprechungen wohnten als Regierungsvertreter Mini¬ sterialrat]! Graf Leopold Auersperg, ferner Landes- ausschuss Steiner, Bürgermeister Lu e g er, Stadtbau- director Oberbaurath Berger, Reichsrathsabgeordneter Dr. M eng er, sowie mehrere Vertreter der Handels¬ und Gewerbekammer, des Niederösterreichischen Gewerbevereines und des Oesterreichischen In¬ genieur- und Architektenvereines bei. Nach erfolgter Begrüssung und Bildung des Bureaus, in welches die Herren Anton Kr ones (Obmann des Vereines der Baumeister in Niederösterreich) und Emanuel Brand (Prag), als Vorsitzende, Anton Jellinek (Brünn) und Wilhelm Freissler (Wien), als Schriftführer berufen wurden, erstattete Stadtbaumeister Stiegler (Wien) das Referat über allgemeine Standes¬ fragen und beantragte folgende Resolution : Der Baumeistertag constatiert, dass die Regierung die erfreuliche Tendenz zur Sanierung des Bauwesens