Nr. 5. OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUÑG, Seite 35. werdenden Isoliermittel, Asphaltkitte etc. und deren Preise. Eine interessante, besonders erwähnenswerte Neuheit ist die schwebende Kies-Schutz leiste voir A. Siebel, ist auch aus Zinkblech hergestellt, ist jedoch mit der Dach¬ rinne verbunden und wird mittelst eigenartig verkröpfter Rinneisen in der Schwebe über der Dachtraufe gehalten, wodurch eine Verlöthung unnöthig wird, und die eigent¬ liche Dachbedeckung beziehungsweise das Zinkblech an der Dachtraufe vollständig unversehrt bleibt. Diese sehr zweckmässige Anordnung der Kies-Schützleisten für Hoíz- cementdächer sei der Beachtung des Baufaches ange¬ legentlich empfohlen. Die letzten Seiten dieses Prospects enthalten eine Orientierungskarte von der grossen Fabrik in Rath bei Düsseldorf, die der Firma A. Siebel gehört und in welcher nicht nur die obengenannten Bauartikeln, sondern auch Kunstschmiede-, Tischlerarbeiten, ferner Werkzeuge, Be¬ dachungsmaterialien etc. angefertigt werden, wie sie im Bauwesen täglich zur Verwendung gelangen. Am den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. In der am 15. Februar stattgehabten Gemeinderaths¬ sitzung der Landeshauptstadt Linz kamen folgende Bau- Angelegenheiten zur Verhandlung. Gemeinderath Dr. Jäger berichtet in Angelegenheit der Beschaffung der Unterkünfte für ein drittes Land¬ wehr-Bataillon und beantragt: Der Gemeinderath nehme das diesbezügliche Protokoll vom 31. Jänner 1899, sowie die vom Vertreter der Gemeinde Linz abgegebene Er¬ klärung wegen Beisteliung der Unterkünfte für ein drittes Landwehr-Bataillon zur Kenntnis und ist bereit, die Volks¬ festhalle und zwei Magazins-Baraken. am Südbahnhofe gegen Vergütung der tarifmäßigen Gebüren beizustellen; der Bürgermeister wird ersucht, das Landesvertheidigungs- Ministerium hievon mit dem Beifügen zu verständigen, dass die Stadtgemeinde den Wunsch ausdrückt, es möge mit dem Baue der für ein drittes Bataillon erforderlichen Kaserne ehebaldigst und so rechtzeitig begonnen werden, dass die Beistellung der provisorischen Unterkünfte bis längstens Spätherbst 1900 entbehrlich wird. Es sei-weiter dafür Sorge zu tragen, dass wegen seinerzeitiger Er¬ wirkung des Landesfondsbeitrages zum Kasernenbau zu allen Commissionen auch Vertreter des Landesausschusses zugezogen werden. Gemeinderath Beyer bemerkt, es sei sehr unangenehm, dass die Volksfesthalle wieder für das Militär hergegeben werden müsse und wünscht daher, dass die weiteren Schritte und Vorarbeiten zum Baue der dritten Landwehr¬ kaserne baldigst eingeleitet werden. Nach einer Be¬ merkung des Vicebürgermeisters Dr. Lampi über die Unterbringung der Ersatzreservisten ändert der Referent seinen Antrag im Sinne der Aeusserung des Gemeinde- rathes Beyer ab, worauf der Antrag angenommen wird. Gemeinderath Dr. Jäger berichtet ferner über die Enteignungs-Erkenntnisse zur Verbindungsbahn Linz— Urfahr und beantragt: Der Gemeinderath nehme die Ent¬ eignungs-Erkenntnisse für die zur Verbindungsbahn er¬ forderlichen Grundparcellen zur Kenntnis und ermächtige den Bürgermeister, den auf einer näher bezeichneten Parcelle beanspruchten Grundtheil um den Preis von 1 fi per Quadratmeter und auvS den übrigen Parcellen benöthigten Grundflächen unentgeltlich 1 an die Staats¬ bahn abzutreten. Dieser Antrag wird ohne Debatte an¬ genommen. Die Lieferung von 702 Currentmeter Randsteinen wird dem Steinbruchbesitzer Leopold Heindl in Maut¬ hausen übertragen. (Referent: Gemeinderath Heinisch.) Dem Adolf Winkler wird die Einsetzung' eines Wassermessers im Hause Landstrasse Nr. 15 bewilligt. (Referent: Gemeinderath Heller.) Das Anbot des Herrn Hirsch zur käuflichen Ueber- lassung eines Grundtheiles zum Ausbaue der Strasse zun) Reservoir der allgemeinen Wasserleitung wird abgelehnt (Referent: Gemeinderath Heller.) Dem Recurse des Nikolaus Becker, Volksgartenstrasse Nr. 17, gegen die Verweigerung der Bewilligung zum Auf¬ baue eines zweiten Stockes auf seinem Hause wird keine Folge gegeben. (Referent: Gemeinderath Bauer.) Dem Ansuchen des Alois und der Anna Grüner um Herstellung eines Wasserauslaufes in dem der Gemeinde gehörigen Garten beim Hause Nr. 37 in Margarethen wird entsprochen. (Referent: Gemeinderath Heller.) Gemeinderath Endlweber berichtet über das Gesuch der Trambahn- und .Elektriciläts-G esellschaft um Be¬ willigung zur Hersteilung einer elektrischen Freileitung in der Waldeggstrasse zur Villa Seitz. Diesfalls stellt der Referent folgenden Antrag: „Nachdem im vorliegenden Falle der Strom für eine definitive Hausbeleuchtungs-Anlage aus einer nur als Provisorium zu betrachtenden Luftleitung entnommen werden soll, nachdem weiter bei Bewilligung ei n e r Aus¬ nahme eine solche in einem anderen analogen Falle nicht versagt werden kann, und nachdem endlich durch Ge¬ währung des Ansuchens und die daraus sich ergebenden Qonsecfuenzen ein wichtiges Princip des Elektricitäts- Ve» träges thatsächlich aufgehoben wurde, beschliesse der Gemeinderath: 1. dem Ansuchen der Trambahn- und Elektricitäts-Gesellschaft um ausnahmsweise Bewilligung der Herstellung einer Freileitung behufs Lichtabgabe werde, keine Folge gegeben; 2. der Bürgermeister wird ersucht, hievon die Trambahn- und Elektricitäts-Gesell- schaft, sowie die Post- und Telegraphen-Direction zu verständigen." Gerneinderath Sames stellt den Gegenantrag, dem Gesuche Folge zti geben unter der Bedingung, dass die Elektricitäts-Gesellsehaft sich verpflichtet, jederzeit auf Verlangen des Gemeinderathes die Freileitung zu ent¬ fernen und in eine Kabelleitung zu verwandeln, sowie unter Erfüllung der vom Stadtbauamte und der Post¬ umi Telegraphen-Direction angeführten Bedingungen. Die Gemeinderäthe Böheim, Eder und Poche sprechen für den Antrag des Gemeinderathes Sames. Bei der Abstimmung wird der Abänderungsantrag des Gemeinderathes Sames mit; 12 gegen 10 Stimmen angenommen. Gemeinderath Eder beantragt: Der Gemeinderath genehmige die Herstellung eines Theiles einer zwischen der Khevenhüilerstrasse und St. Peter liegenden Fahr¬ strasse mit besonderen Seitenwegen für Fussgeher und Radfahrer nabh dem Plane des Stadtbauamtes um den Kostenbetrag von 2000 fl. und nehme das mit Johann Loeg wegen Grundabtretung aufgenommene Protokoll zur Kenntnis; über die Dimension des Durchlasses des Füchselbaches ist commissionell zu verhandeln und das Stadtregulierungscomité von dieser Angelegenheit zu ver¬ ständigen. Dieser Antrag wird angeiwnimen.